NEW YORK (dpa-AFX) - Die drei US-Großbanken JPMorgan (112:JPM), Citigroup (112:TRVC) und Wells Fargo (112:NOB) haben am Freitag mit ihren Quartalszahlen die Anleger überzeugt und damit für einen ordentlichen Start der US-Berichtssaison gesorgt. JPMorgan-Aktien wechselten allerdings munter die Vorzeichen. Zuletzt standen sie mit 0,18 Prozent im Plus auf 108,33 Dollar. Stärkere Kursaufschläge verbuchten die Citigroup mit plus 2,09 Prozent auf 69,81 Dollar und Wells Fargo mit plus 1,76 Prozent auf 52,35 Dollar.
Unter den Marktteilnehmern, deren Nerven zuletzt arg strapaziert wurden, sorgte dies für Erleichterung. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) gewann zuletzt 1,16 Prozent und der marktbreite S&P 500 1,45 Prozent, womit die Indizes nach dem Ausverkauf der letzten beiden Handelstage auf Erholungskurs gingen.
Die Furcht vor steigenden Zinsen und der internationale Handelsstreit hatten vor allem zur Wochenmitte die Stimmung an den Börsen deutlich verdüstert. Gerade Banken profitieren aber von höheren Zinsen. Sie machen das Geldverleihen einträglicher. Deshalb sowie dank niedrigerer Steuern und der boomenden US-Wirtschaft hatten im Sommer die drei Kredithäuser glänzend verdient.
JPMorgan als die größte US-Bank hatte ihren Nettogewinn im dritten Quartal um rund ein Viertel zum Vorjahr gesteigert und damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten übertroffen. Analystenkommentare nach den Zahlen fielen erfreulich aus: Das Finanzhaus verbuche weiterhin stetiges Wachstum unter anderem im Kreditgeschäft und auch das Investmentbanking, das Handelsgeschäft und die Vermögensverwaltung entwickelten sich solide, hieß es etwa von den Experten von Evercore ISI.
Der Gewinn je Aktie habe sowohl seine als auch die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb Analyst Gerard Cassidy von RBC. Gelegen habe dies vor allem an einer starken Entwicklung im Bereich Consumer and Community Banking (CCB). Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sei niedriger als von ihm erwartet.
Auch das Ergebnis der Citigroup war höher als am Markt prognostiziert. Die Erträge hatten hingegen bei 18,4 Milliarden Dollar stagniert, was Vorstandschef Michael Corbat vor allem auf den Verkauf von Geschäftsteilen zurückführte. Wells Fargo hatte mit einem Ertragsanstieg im dritten Quartal auf knapp 22 Milliarden Dollar überrascht. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Der Überschuss war hingegen niedriger ausgefallen als prognostiziert.