HELSINKI/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Das vorläufige Ende des US-Banns gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei hat am Montag die Aktien der europäischen Konkurrenten Nokia (12:NOKIA) und Ericsson (12:ERICb) streckenweise unter Druck gesetzt. Denn die Chinesen sind ein wichtiger Wettbewerber beim Netzwerkaufbau für den Mobilfunkstandard 5G. Ericsson-und Nokia-Papiere verbilligten sich zeitweise um mehr als ein Prozent - zuletzt konnten die Aktien der Finnen aber wieder in die Gewinnzone drehen. Ericsson lagen noch moderat im Minus.
Die Netzwerkausrüster rechnen sich derzeit in dem Geschäft mit 5G-Technik große Chancen aus. Deshalb dürfte der US-Bann gegen Huawei den beiden Konzernen aus Nordeuropa durchaus in die Hände gespielt haben. Die USA befürchten, dass die Huawei-Technologie für chinesische Spionage missbraucht werden könnte. US-Präsident Donald Trump hatte den Konzern Mitte Mai deshalb auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Bei seinem Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Wochenende im Rahmen des G20-Gipfels hob Trump den Bann jedoch überraschend vorerst auf.