NEW YORK (dpa-AFX) - Kleine Verschnaufpause für den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) nach neun freundlichen Handelstagen mit vielen Rekorden: Der weltweit bekannteste Aktienindex fiel am Donnerstag im späteren Handel um 0,58 Prozent auf 18 486,93 Punkte. Zu den größten Verlierern zählten Intel und American Express , die mit ihren Quartalsbilanzen enttäuscht hatten.
Bereits in Europa war es an diesem Tag zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen, nachdem die Bank of Japan die Hoffnung auf weitere Liquiditätsspritzen zunächst zerstreut hatte. Zudem enttäuschten mit dem Philly-Fed-Index und dem FHFA-Hauspreisindex wichtige US-Konjunkturdaten. In der Region Philadelphia hatte sich im Juli das Geschäftsklima stärker als erwartet eingetrübt und war auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen. Zudem waren im Mai die Hauspreise weniger deutlich gestiegen als vorhergesagt.
Der S&P-500-Index (S&P 500), der ebenfalls einen starken Lauf hinter sich hat und zur Wochenmitte einen weiteren Rekord aufgestellt hatte, verlor rund zwei Stunden vor der Schlussglocke an der Wall Street 0,47 Prozent auf 2162,80 Zähler. Der Nasdaq-100-Index
Die Bilanzsaison brachte gemischte Impulse in den Markt. Die Papiere von Intel (NASDAQ:INTC) (FSE:INL) verloren als Schlusslicht im Dow 4,60 Prozent. Zwar habe der Chiphersteller die Erwartungen übertroffen, obwohl er im vergangenen Quartal nur halb soviel verdiente wie im Vorjahr, merkten die Analysten von Nomura (T:9716) kritisch an. Doch sei dies lediglich auf eine niedrigere Steuerquote und geringere Zinszahlungen zurückgegangen. Um 1,86 Prozent ging es für die Kreditkarten-Firma American Express (NYSE:AXP) abwärts. Während die Gewinne im zweiten Quartal gestiegen waren, waren die Erträge leicht zurückgegangen.
Die Aktien von Ebay (NASDAQ:EBAY) (FSE:EBA) dagegen sprangen an der Spitze des Nasdaq-Auswahlindex um 11,82 Prozent hoch und waren damit Spitzenreiter. Ein Jahr nach der Trennung von Paypal (NASDAQ:PYPL) hatte das Geschäft des Online-Handelshauses deutlich an Dynamik gewonnen.
Die Anteilsscheine des Mobiltelefon-Chip-Herstellers Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (FSE:QCI) folgten nach starken Quartalszahlen mit plus 7,81 Prozent. Die Titel des Biotech-Unternehmens Biogen (NASDAQ:BIIB) (FSE:IDP) profitierten auf Platz drei mit plus 6,88 Prozent vom vorgelegten Geschäftsbericht.
Im S&P-100-Index
Bevor nach Handelsschluss unter anderem noch AT&T (NYSE:T) (ETR:SOBA) und Visa (NYSE:V) (FSE:3V64) mit Geschäftszahlen aufwarten, standen noch in Schwierigkeiten geratene Übernahmevorhaben im Gesundheitssektor der USA im Blick. Das US-Justizministerium als Kartellbehörde will die Neuordnung auf dem Krankenversicherungsmarkt der Vereinigten Staaten vor Gericht verhindern.
Der Branchenriese Anthem (NYSE:ANTM) will eigentlich seit mehr als einem Jahr den kleineren Wettbewerber Cigna (NYSE:CI) übernehmen und Aetna (NYSE:AET) will Humana (NYSE:HUM) kaufen. Aus den fünf größten Krankenversicherern - inklusive der im Dow notierten UnitedHealth Group (NYSE:UNH) - würden so nur noch drei Anbieter. Neun US-Bundesstaaten sowie Washington D.C. unterstützen die Regierungsklage gegen die zwei geplanten Übernahmen.
Die Aktienkurs reagierten allesamt positiv auf die Neuigkeiten. Anthem und Aetna gewannen jeweils rund 2,8 Prozent. Cigna legten um 3,9 Prozent und Humana um 9,3 Prozent zu. UnitedHealth reagierten hingegen kaum mit plus 0,13 Prozent.