NEW YORK (dpa-AFX) - Gute Daten vom Arbeitsmarkt dürften die New Yorker Börsen am Freitag zunächst nicht beflügeln. Im Gegenteil: Eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart notierte der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) mit 0,24 Prozent im Minus, weil die Anleger nun eine unerwartet frühe Leitzinserhöhung befürchteten. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index
In den USA waren im vergangenen Monat deutlich mehr neue Stellen geschaffen worden. Zudem war die Erwerbslosigkeit im Februar auf den niedrigsten Stand seit Mai 2008 gefallen.
Der US-Arbeitsmarkt befinde sich in einer soliden Verfassung, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Gitzel verneinte aber die Frage, ob nun die US-Notenbank Fed alsbald die Zinsen anheben würde. Die US-Inflationsrate sei in den negativen Bereich gefallen. Dazu passt, dass sich das Lohnwachstum wieder abgeschwächt hat.
Zudem sind die Konjunkturmeldungen aus den Bundesstaaten laut Gitzel zuletzt gemischt ausgefallen. Die Fed werde zum Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung bestmögliche Sicherheit haben wollen, dass sich die US-Erholung noch über einen längeren Zeitraum fortsetzt. Hierfür müsse die Inflationsrate höher sein und der konjunkturelle Datenkranz einheitlicher ausfallen.
Unter den Einzelwerten stehen Finanzwerte im Blick. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sieht die größten Geldhäuser in Amerika krisenfester aufgestellt. Alle 31 Großbanken bestanden den ersten Teil des jährlichen Stresstests der Finanzaufseher. Im vorbörslichen Handel zogen daraufhin die Aktien der Bank of America (NYSE:BAC) (ETR:NCB) um mehr als 2 Prozent an. Papiere von Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC), JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) und Wells Fargo (NYSE:WFC) (ETR:NWT) hingegen bewegten sich wenig vom Fleck.
Die Anteilsscheine von Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) fielen sogar um rund 1 Prozent. Das Unternehmen hatte bei dem Stresstest nur knapp die Kapitalanforderungen erfüllt. Dies könnte Börsianern zufolge den Spielraum für Kapitalrückzahlungen begrenzen.
Zudem dürften die Aktien von Einzelhändlern in Bewegung geraten. So fielen die Titel von Gap (NYSE:GPS) (FSE:GAP) vorbörslich um rund anderthalb Prozent, nachdem der Umsatz des Modeunternehmens im Februar unerwartet zurückgegangen war.
Staples (NASDAQ:SPLS) (ETR:STP) indes konnte im vierten Quartal beim bereinigten Gewinn die Erwartungen übertreffen. Der Büro-Einzelhändler hatte jüngst angekündigt, den Wettbewerber Office Depot (NASDAQ:ODP) übernehmen zu wollen.