NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte dürften am Montag zunächst an ihren starken Februar anknüpfen und moderat zulegen. Eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart notierte der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow 30) 0,06 Prozent im Plus. Im vergangenen Monat war der US-Leitindex um 5,64 Prozent gestiegen. Aktuell steht das berühmteste Börsenbarometer der Welt in der Nähe seines am Mittwoch erreichten Rekordhochs bei 18 244,38 Punkten. Die Grundstimmung an den Aktienmärkten ist Börsianern zufolge weiter positiv. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100
Die jüngsten Konjunkturdaten aber enttäuschten eher und dürften stärkere Kursgewinne verhindern: Die privaten Haushalte in den USA hatten sich zum Jahresauftakt weiter sparsam gezeigt. Die Konsumausgaben lagen 0,2 Prozent tiefer als im Vormonat. Bankvolkswirte hatten zwar einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,1 Prozent. Bereits im Dezember waren die Ausgaben um 0,3 Prozent gesunken.
Im Handelsverlauf werden noch die Bauausgaben für Januar sowie der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe für Februar veröffentlicht. Es folgen im Wochenverlauf weitere Daten mit dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag als Höhepunkt. Die Wirtschaftsdaten könnten laut Analyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda Hinweise darauf liefern, wann die US-Notenbank den Leitzins wieder erhöht. Seiner Meinung nach könnte es im dritten Quartal wieder soweit sein.
Unter den Einzelwerten dreht sich das Übernahme-Karussell weiter. So sorgte eine sich anbahnende Milliarden-Übernahme in der Chipbranche für gute Stimmung. Der niederländische Halbleiter-Hersteller NXP (NASDAQ:NXPI) will den US-Konkurrenten Freescale (NYSE:FSL) für 16,7 Milliarden Dollar (14,9 Milliarden Euro) kaufen. Entgegen der üblichen Kursreaktion bei Akquisitionen legten die Aktien beider beteiligter Unternehmen deutlich zu: So zogen im vorbörslichen US-Handel NXP um 12,08 und Freescale um 8,42 Prozent an. Da es allerdings zuletzt bereits Spekulationen über eine Übernahme von Freescale gegeben hatte, haben sich die Anteilsscheine seit Mitte Oktober bereits um rund 136 Prozent verteuert.
Beide Unternehmen sind stark bei Chips für Autos. Einem Experten zufolge könnte in der Branche der Einsatz chipbasierter Sensoren exponentiell steigen, falls die Automobilhersteller an ihren Plänen zur Herstellung selbstfahrender Kraftfahrzeuge festhalten sollten. Die Commerzbank-Analysten verwiesen in einer Studie darauf, dass der Konkurrenzdruck im Sektor durch den geplanten Zusammenschluss größer werde.
Die Anteilsscheine von Cardinal Health (NYSE:CAH) (FSE:CLH) sowie Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (XETRA:JNJ) (J&J) aber bewegten sich vorbörslich kaum vom Fleck. Das Pharma-Unternehmen will dem Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern J&J die Firma Cordis abkaufen. Cordis bietet Produkte für die Diagnostik und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an.
Der Zukauf von Hewlett-Packard (HP) (NYSE:HPQ) (FSE:HWP) überraschte die Anleger offenbar dagegen nicht. HP will den Netzwerkspezialisten Aruba Networks (NASDAQ:ARUN) schlucken, die Aruba-Anteilsscheine büßten vorbörslich rund zwei Prozent ein. Die Papiere sind bereits Mitte letzter Woche angesichts entsprechender Gerüchte um rund 25 Prozent angesprungen. HP-Papiere stiegen vorbörslich um 0,83 Prozent.