NEW YORK (dpa-AFX) - Auch an der Wall Street dürften die Terroranschläge von Paris am Montag keine größere Belastung darstellen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,08 Prozent tiefer bei 17 232 Punkten. Die Erfahrung zeigt Experten zufolge, dass Terroranschläge in aller Regel keine tiefgreifenden ökonomischen Folgen hätten.
Die US-Börsen dürften sich damit am Kursverlauf in Europa orientieren. Dort hatten die wichtigsten Indizes anfängliche Verluste wettgemacht und waren zwischenzeitlich ins Plus gedreht. Am Freitag hatten Dow und S&P 500 nach einer sechswöchigen Kursrally ihre schlechteste Woche seit August hinnehmen müssen.
Unter den Konjunkturdaten enttäuschte der nur geringe Anstieg des Empire-State-Index im November. "Die Industriestimmung im Großraum New York hat sich zwar verbessert, der Index bleibt aber hinter den Erwartungen zurück", schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Vor diesem Hintergrund gebe es keinen Hinweis auf eine an Dynamik gewinnende US-Industrie.
Aktien von Fluggesellschaften könnten unter einer erhöhten Terrorangst nach den Anschlägen in Paris leiden. So büßten die Papiere von Delta Air Lines (NYSE:DAL) (FSE:DEL) und die Anteilsscheine von American Airlines (NASDAQ:AAL) im vorbörslichen US-Handel zuletzt jeweils mehr als 1 Prozent ein.
Auch Aktien anderer Unternehmen aus der Reisebranche dürften unter Druck geraten. So fielen die Papiere des Kreuzfahrtriesen Carnival (NYSE:CCL) (FSE:POH1) vorbörslich ebenso deutlich zurück wie die Papiere des Online-Reisebüros Expedia (NASDAQ:EXPE) (FSE:EP7).
Demgegenüber könnten aber Aktien von Ölkonzernen zu den Favoriten zählen. So gewannen die Papiere von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) vorbörslich rund ein halbes Prozent. Angesichts der höheren geopolitischen Risiken nach den Terroranschlägen in Paris war der Ölpreis gestiegen.
Unter den Einzelwerten rückt ansonsten eine mögliche Megafusion in der Hotel-Industrie in den Fokus: Die Hotelkette Marriott International will den Konkurrenten Starwood Hotels für gut 12 Milliarden US-Dollar schlucken. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hatten dem Vorhaben bereits zugestimmt.
Die Starwood-Aktionäre sollen 0,92 Marriott-Aktien sowie 2 US-Dollar in bar für jede ihrer Aktien bekommen. Diese Konditionen konnten die Aktionäre nicht überzeugen, die Starwood-Papiere (NYSE:HOT) büßten vorbörslich rund 6 Prozent ein. Bei den Anteilsscheinen von Marriott stand zuletzt ein Minus von knapp 2 Prozent.