NEW YORK (dpa-AFX) - Hoffnungen auf eine Entspannung der Griechenland-Krise haben die US-Aktienmärkte am Dienstag ins Plus drehen lassen. Der S&P-500-Index (S&P 500) stieg erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 2100 Punkte und erreichte bei 2101,30 Punkten ein Rekordhoch. Die griechische Regierung will offenbar am Mittwoch eine Verlängerung der bisherigen "Kreditvereinbarung" beantragen. Angestrebt werde ein zusätzlicher Zeitraum von sechs Monaten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Person, die mit dem Thema vertraut sei.
Der Index für die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen gewann zuletzt 0,15 Prozent auf 2100,24 Punkte. Für den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) ging es um 0,13 Prozent auf 18 042,67 Punkte nach oben, nachdem im frühen Handel noch die Sorgen um Griechenland dominiert hatten. Damit rückt der im Dezember erreichte Höchststand von 18 103,45 Punkten in greifbare Nähe. An der Nasdaq legte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Inwieweit die griechische Regierung indes die Inhalte des bisherigen Reformprogramm akzeptiert, geht aus dem Bericht nicht hervor. An diesem Punkt waren die bisherigen Einigungsversuche gescheitert.
Die Eurogruppe hatte Griechenland zuvor eine Frist bis Ende der Woche gesetzt, um die Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms zu beantragen, welches zum Monatsende ausläuft. Am Freitag könnte es zu einem weiteren Treffen der Eurozone-Finanzminister und damit zu einer Rettung in letzter Minute kommen.
"Spätestens am Freitag läuft die Zeit für Kompromisse und Vereinbarungen ab, da sich das finnische Parlament vor den Wahlen sehr zeitnah auflösen will, jedoch zuvor (ähnlich wie der Bundestag) einer neuen Regelung zustimmen müsste", schrieb Analyst Christian Jasperneite von der Privatbank M.M.Warburg & Co. Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis lehnt jedoch bislang die geforderte Verlängerung des Programms wegen der damit verbundenen Auflagen kategorisch ab.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten verhinderten stärkere Gewinne an der Wall Street. So hatte sich die Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York im Februar überraschend stark eingetrübt. Der Empire-State-Index war von 9,95 Punkten im Vormonat auf 7,78 Punkte gefallen. Bankvolkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 8,00 Punkte gerechnet. Ferner hatte sich die Stimmung am Immobilienmarkt im selben Monat überraschend eingetrübt.
Aus Unternehmenssicht indes blieb es eher ruhig. Unter den besten Werten im S&P 500 zogen die Aktien von Goodyear Tire & Rubber (NASDAQ:GT) (FSE:GTR) um mehr als drei Prozent an. Der Reifenhersteller hatte mit seinem Gewinn im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen.
Im Dow hatten die Aktien der Bank JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) mit plus 0,75 Prozent die Nase vorn. Am Indexende büßten die Papiere der Schnellrestaurantkette McDonald's (NYSE:MCD) (FSE:MDO) mehr als 1 Prozent ein.
Die Apple-Aktien (NASDAQ:AAPL) stiegen im Nasdaq 100 um 0,39 Prozent auf 127,57 US-Dollar. Wie verschiedene Medien am Wochenende berichtet hatten, entwickelt der iPhone-Hersteller bereits seit Monaten ein Elektroauto. An dem Geheimprojekt arbeiteten bereits mehrere hundert Leute, hieß es. Für Apple wäre das ein radikaler Vorstoß in eine ganz andere Branche.