NEW YORK (dpa-AFX) - Eine weitere Talfahrt des Ölpreises hat am Dienstag die Gewinne der US-Börsen überwiegend ausradiert. Nachdem zunächst noch aktuelle Wirtschaftsdaten aus China stützten, rückte im späteren Handelsverlauf zunehmend der neuerliche Preisverfall beim "schwarzen Gold" in den Fokus.
Nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende stand der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) rund zwei Stunden vor Handelsschluss nur noch mit 0,14 Prozent im Plus bei 16 011,19 Punkten. Am Freitag hatte der US-Leitindex erstmals seit Mitte August unter der Marke von 16 000 Punkten geschlossen und seit Jahresbeginn ein Minus von insgesamt etwas mehr als 8 Prozent verbucht.
Der S&P-500-Index (S&P 500) trat am Dienstag zuletzt mit minus 0,01 Prozent auf 1880,10 Punkten auf der Stelle. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
Nach dem heftigen Ausverkauf seit Jahresbeginn sei zwar ein weiterer Erholungsversuch gestartet worden, da aber die wesentlichen Fragen weiter offen seien, bleibe die Lage instabil, kommentierte ein Investmentstratege. Die Fragen lauteten: Wie deutlich verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum in China und wann hat der Ölpreis-Verfall seinen Boden erreicht?
Die aktuellen Daten aus China am Dienstag hatten gezeigt, dass die Wirtschaft der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft im vierten Quartal um 6,8 Prozent gewachsen war und im Gesamtjahr 2015 um 6,9 Prozent. Damit war der Zuwachs so schwach aus wie zuletzt vor 25 Jahren ausgefallen. Experten zufolge steht das Land aber besser da, als zuletzt immer wieder befürchtet worden war.
Unter den Einzelwerten richtete sich der Blick unter anderem auf die Bankenbranche: Nachdem bereits JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC), Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC) und Wells Fargo (NYSE:WFC) (ETR:NWT) ihre Quartalsberichte veröffentlicht hatten, folgten nun die Geschäftsbilanzen von Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) und der Bank of America (BofA) (NYSE:BAC) (ETR:NCB).
Von den beiden im S&P-100-Index
Im Dow setzte sich das Papier des größten US-Krankenversicherers UnitedHealth (NYSE:UNH) an die Index-Spitze mit plus 2,84 Prozent. Trotz verlustreicher Geschäfte mit den neuen Obamacare-Verträgen legte der Überschuss 2015 zu und UnitedHealth blieb leicht über der im November gekappten Prognose. Die Ziele für 2016 wurden bestätigt.
Quartalszahlen legte zudem auch die Fluggesellschaft Delta Air Lines (NYSE:DAL) (FSE:DEL) vor, die unter anderem von gesunkenen Treibstoffkosten profitierte. Die Aktie gewann 2,87 Prozent.