NEW YORK (dpa-AFX) - Überraschend schwache Wirtschaftsdaten haben am Montag die US-Börsen belastet. Nach einem kaum veränderten Start kam etwas Druck in die Märkte, der sich im Anschluss an aktuelle Daten zum Immobilienmarkt verstärkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab im frühen Handel um 0,44 Prozent auf 16 886,23 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500-Index verlor 0,47 Prozent auf 1969,11 Punkte. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es um 0,65 Prozent auf 3939,65 Punkte bergab.
Die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe in den USA waren im Juni um 1,1 Prozent gefallen, während Volkswirte mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet hatten.
Weitere Impulse dürften am Mittwoch vom Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal und der Zinsentscheidung der US-Notenbank samt entsprechenden Aussagen zur Geldpolitik ausgehen. Der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli rundet als ebenfalls besonders wichtiger Wirtschaftsindikator den Datenkalender ab.
Unternehmesseitig beherrschte das Thema Übernahmen das Geschehen. Der Discounter Dollar Tree F:DLTR will für 9,2 Milliarden US-Dollar den Rivalen Family Dollar F:FDO schlucken. Pro Aktie legt Dollar Tree dafür 59,60 Dollar in bar und 14,90 Dollar in Aktien auf den Tisch. Entsprechend dem damit zugestandenen Aufschlag von fast 23 Prozent zum Schlusskurs der Family-Dollar-Aktie vom Freitag stiegen nun die Papiere. Zuletzt legten sie um 21,55 Prozent zu. Die Dollar-Tree-Titel gewannen 1,24 Prozent, während die des Konkurrenten Dollar General F:DG um 1,65 Prozent nachgaben. Im Falle einer Fusion wird nicht mehr Dollar General sondern Dollar Tree der größte nordamerikanische Discounter sein.
Beim Pharmakonzern Hospira F:HSP sorgten angebliche Zukaufpläne für ein Plus von 3,27 Prozent. Der Pharmakonzern spreche mit dem französischen Lebensmittel- und Getränkekonzern Danone (PSE:PBN) (FSE:BSN) über dessen Sparte für medizinische Ernährung, hieß es aus Kreisen. Seit Mai wird über einen Verkauf des Geschäfts spekuliert, das Analysten zuletzt mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet haben. Die Franzosen verhandelten bereits mit dem Nahrungsmittelgiganten Nestle F:NESN (FSE:NESN) und dem deutschen Medizinkonzern Fresenius F:FRE, hatte es zuvor aus Kreisen geheißen.
Die vom Milliardär Richard Branson gegründete Fluggesellschaft Virgin America macht mit ihren Börsenplänen Ernst. Eine Anmeldung für den geplanten Börsengang habe das Unternehmen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, teilte Virgin America mit. Derweil zeigten sich die Apple-Titel F:AAPL (ETR:APC) mit minus 0,04 Prozent ungerührt von möglichen Komplikationen bei der Milliarden-Übernahme der Kopfhörerfirma Beats. Der Audio-Spezialist Bose wirft Beats Patentverletzungen vor und reichte Klagen vor einem US-Gericht sowie der Handelskommission ITC ein. Unabhängig davon genehmigte inzwischen die EU-Kommission die Übernahme von Beats durch Apple.