n NEW YORK (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf baldige Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Wall Street am Donnerstag wieder auf die Beine geholfen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI schüttelte seine Verluste ab und trat zuletzt prozentual unverändert bei 17 912,56 Punkten auf der Stelle. Ähnlich entwickelte sich der marktbreite S&P-500-Index F:INX, der noch minimale 0,01 Prozent auf 2074,15 Punkte abgab.
Beide Indizes hatten es am Vortag bei moderaten Gewinnen auf Höchststände geschafft. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
EZB-Präsident Mario Draghi hatte nach der jüngsten Ratssitzung gesagt, Anfang 2015 solle die Wirksamkeit bereits beschlossener Maßnahmen geprüft werden. Dies bedeute aber nicht unbedingt, dass die Prüfung schon im Januar erfolgen werde. Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK sah dies als Enttäuschung: Die Anleger hätten deutlichere Signale zur Bekämpfung der schwachen Preisentwicklung erwartet.
Für wieder bessere Stimmung sorgte dann ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die EZB könnte bereits auf ihrer nächsten Sitzung im Januar in den großangelegten Kauf von Wertpapieren einsteigen, hieß es mit Bezug auf zwei nicht namentlich genannte Notenbanker. Ein Sprecher der EZB habe die Informationen nicht kommentieren wollen.
Zudem richten sich die Blicke schon auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den November, der am Freitag vorgelegt wird. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren im Vergleich zur Vorwoche etwas weniger zurückgegangen als erwartet, während deren Wert am Donnerstag leicht nach oben revidiert wurde. Am Vortag hatte der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP über eine etwas verlangsamte Beschäftigungserholung in der Privatwirtschaft berichtet - dagegen war der Aufbau im Vormonat nach oben revidiert worden, so dass in den vergangenen drei Monaten jeweils mehr als 200 000 Stellen geschaffen worden waren.
Zu Unternehmen gab es einmal mehr kaum kursbewegende Nachrichten. Unter den größten Verlierern waren die Aktien der Ölkonzerne zu finden: Chevron F:CVX (FSE:CHV) büßten am Dow-Ende 1,22 Prozent ein und ExxonMobil F:XOM (ETR:XONA) verloren 0,51 Prozent. Hier belasteten die Ölpreise, die nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung wieder auf Talfahrt gingen. Dagegen gewannen die Titel des Softwarekonzerns Microsoft F:MSFT (FSE:MSF) als Dow-Spitzenreiter 1,89 Prozent.
Eine überraschend deutliche Anhebung der Dividende half den Aktien des Medienunternehmens Walt Disney F:DIS (ETR:WDP) nicht: Sie verloren 0,14 Prozent. Procter & Gamble F:PG (FSE:PRG) verteuerten sich um 0,70 Prozent. Börsianer verwiesen darauf, dass die schweizerische Bank Credit Suisse die Titel des Konsumgüterherstellers hochgestuft habe und nun mit einer im Branchenschnitt überdurchschnittlichen Kursentwicklung rechne.
Deutlichere Kursbewegungen gab es bei Werten aus der zweiten Reihe. So sprangen Hawaiian Electric Industries F:HE nach der beschlossenen Übernahme durch NextEra Energy Corp um knapp 16 Prozent hoch, während die Aktien des Käufers sich wenig bewegten. Array BioPharma F:ARRY verteuerten sich um gut 15 Prozent. Dem Unternehmen zufolge bekommt Array vom schweizerischen Pharmakonzern Novartis F:NOVN (FSE:NOT) die Rechte für das Krebsmittel Binimetinib zurück.
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