Investing.com - Die Wall Street musste am Dienstag etwas Federn lassen, nachdem die US-Notenbank Fed den Märkten klargemacht hat, dass es sich bei der möglichen Zinssenkung im Juli nur um eine Präventivmaßnahme handelt. Aber auch die gedämpften Erwartungen auf einen raschen Durchbruch bei Handelsfragen am Treffen zwischen Trump und Xi Jinping belasteten die Marktstimmung.
Der S&P 500 sank um 0,95 Prozent, der technologielastige Nasdaq Composite um 1,51 Prozent und der Dow Jones Industrials um 0,67 Prozent. Für den S&P 500 und den Nasdaq ist es der dritte Rückgang in Folge und der zweite in den letzten drei Tagen für den Dow.
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Heute im Fokus standen die Reden von Fed-Chef Jerome Powell und St. Louis Federal Reserve Präsident James Bullard. Beide betonten, dass die Zinsen womöglich gesenkt werden müssen, um die Wirtschaft auf Kurs zu halten. Bullard sagte jedoch, dass die Zinsen nicht um 50 sondern nur um 25 Basispunkte heruntergeschraubt werden sollten. Zuletzt hatten die Anleger auf einen größeren Zinsschritt der US-Notenbank Fed spekuliert.
Das von Investing.com entwickelte Fed Rate Monitor Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juli auf 100 Prozent. Noch immer gibt es Spekulationen, wonach US-Präsident Donald Trump, der die Fed aufgrund ihrer aggressiven Geldpolitik in den vergangenen Monaten immer wieder kritisierte, den Notenbankchef Jerome Powell degradieren könnte.
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Auch das Treffen zwischen Trump und Xi Jinping birgt Risiken für die Finanzmärkte. Wenn die USA und China ihren Konflikt nicht lösen können, setzt sich der Handelskrieg fort. Das könnte die Märkte wieder durchschütteln.
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Neben den politischen Spannungen nehmen allmählich auch mutige Anleger ihre Chips vom Tisch. Unter besonders starken Druck standen am Dienstag die Tech-Werte.
Die Microsoft-Aktie (NASDAQ:MSFT) war der schwächste Wert im Dow und der drittschwächste im Nasdaq 100. Auf das Jahr gesehen zählt der Software-Gigant aber nach wie vor zu den stärksten Werten. Einige Analysten glauben, dass Azure nicht so profitabel ist wie die Cloud von Amazon's (NASDAQ:AMZN).
Auch Amazon- und Apple-Aktien (NASDAQ:AAPL) flogen am Dienstag aus den Depots. Gleiches gilt für die Papiere von Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Adobe Systems (NASDAQ:ADBE), Facebook (NASDAQ:FB) und Cisco Systems (NASDAQ:CSCO).
Gefragt waren dagegen defensive Werte wie McDonald’s (NYSE:MCD), Procter & Gamble (NYSE:PG) und Travelers (NYSE:TRV).
Gold zur Lieferung im August handelte zuletzt auf 1.426 Dollar. In der Spitze kostete das gelbe Metall 1.442,90 Dollar. Der Ölpreis WTI schoss nach einem größer als erwarteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände um mehr als 1 Prozent in die Höhe.