WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit deutlichen Kursgewinnen ins Wochenende gegangen. Der ATX stieg um 29,71 Punkte oder 0,94 Prozent auf 3.190,80 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,85 Prozent, Dax (DAX)/Frankfurt +0,56 Prozent, FTSE/London -0,29 Prozent und Cac-40 (CAC 40)/Paris +0,36 Prozent.
Nachdem am Vortag in Wien feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war, meldete sich der heimische Leitindex mit klaren Aufschlägen zurück und legte den bereits fünften Handelstag in Folge zu. Die europäischen Leitbörsen zeigten sich mehrheitlich ebenfalls höher. Zuvor hatten bereits die Börsen in Asien und am Vorabend in den USA deutlich zugelegt.
Angetrieben wurden die Märkte zunächst von zunehmendem Optimismus hinsichtlich einer Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Vorabend ein Gespräch mit dem chinesischen Amtsinhaber Xi Jinping gelobt. Zudem hatte Bloomberg berichtet, dass Trump beim G-20-Treffen Ende November ein Abkommen mit China anstrebe.
Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow äußerte sich am späten Nachmittag gegenüber dem Finanzsender CNBC dazu jedoch skeptisch. Während die US-Börsen ins Minus drehten, gaben die meisten europäischen Aktienindizes ihre Gewinne zwar teilweise ab, konnten sich jedoch überwiegend im grünen Bereich halten.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten waren unterdessen besser ausgefallen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft sind im Oktober 250.000 Stellen entstanden. Analysten hatten im Mittel nur mit 200.000 neuen Jobs gerechnet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote lag im Oktober unverändert bei 3,7 Prozent und blieb damit auf dem niedrigsten Stand seit 1969, der im September erreicht worden war.
In Wien rückte unterdessen die Erste Group (56:ERST) mit Geschäftszahlen in den Mittelpunkt. Die heimische Großbank hat nach einem Gewinnsprung in den ersten neun Monaten und insbesondere auch im dritten Quartal für das Gesamtjahr 2018 ihr Eigenkapitalverzinsungsziel angehoben. Zwischen Januar und September ist der Nettogewinn um 24,4 Prozent auf 1,228 Milliarden Euro gestiegen.
Die Marktteilnehmer zeigten sich jedoch nicht überzeugt: Trotz der allgemein guten Börsenstimmung fiel die Aktie im Frühhandel zwischenzeitlich um über vier Prozent. Während des Conference Call am Vormittag reduzierten die Titel die Verluste, schlussendlich belief sich das Minus auf 0,81 Prozent, womit die Titel bei 35,71 Euro aus dem Handel gingen.
Mit OMV (17:OMVV) (minus 0,24 Prozent auf 49,01 Euro) und Wienerberger (17:WBSV) (minus 0,10 Prozent auf 20,30 Euro) gab es im ATX nur zwei weitere Verlierer. Alle übrigen Titel im Leitindex legten zu. Besonders deutlich stiegen die Aktien der FACC, die sich um 7,32 Prozent auf 16,72 Euro verbesserten. Klare Kursgewinne verzeichneten auch Telekom Austria (17:TELA) (plus 3,81 Prozent auf 6,81 Euro) und Voestalpine (17:VOES) (plus 3,66 Prozent auf 32,54 Euro).