Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte werden trotz der sich fortsetzenden Börsenrallye an der Wall Street uneinheitlich in den neuen Handelstag starten. Grund dafür sind Sorgen um die Teilnahme der Deutschen Bundesbank am EZB-Kaufprogramm.
Der DAX-Futures verlor 0,2%, während der CAC-40-Futures gut 0,7% im Plus stand. Für den britischen FTSE-100-Futures ging es um 0,2% nach oben.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, musste am Montag bei einer Anhörung im Europäischen Parlament die von der EZB ergriffenen Konjunkturmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gegen die Kritik einiger Abgeordneter verteidigen.
"Unsere Krisenmaßnahmen sind zeitlich befristet, zielgerichtet und verhältnismäßig ... angesichts der schwerwiegenden Risiken im Hinblick auf unser Mandat", sagte Lagarde den EU-Gesetzgebern.
Anlass war, dass das deutsche Bundesverfassungsgericht der EZB drei Monate Zeit gab, um die massiven Staatsanleihenkäufe zu rechtfertigen oder aber die Deutsche Bundesbank als wichtigsten Käufer in ihrem Schlüsselprogramm zum Ankauf von Schuldverschreibungen zu verlieren.
"Sie betonte, dass diese Entscheidung nicht bei der EZB liegt, vielmehr handelt es sich dabei um eine nationale Angelegenheit Deutschlands", so die Analysten der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Notiz. "Sofern keine Lösung gefunden wird, darf die Bundesbank ab dem 5. August nicht mehr am PSPP-Programm teilnehmen".
Abgesehen davon herrscht an den Aktienmärkten immer noch eine allgemeine Aufbruchstimmung, als sich die Weltwirtschaft von den verheerenden Folgen des Covid-19-Virus erholt.
Die Wall Street schloss am Montag erneut deutlich im Plus. So stieg der Dow Jones Industrial Average um 1,7%, der S&P 500 legte um 1,2% zu und weist nun eine positive Jahresbilanz auf, während der Nasdaq Composite um 1,1% zulegte und auf einem neuen Rekordhoch aus dem Handel ging.
Die Investoren werden sich nun auf die zweitägige geldpolitische Sitzung der Federal Reserve konzentrieren, deren Entscheidung am Mittwoch bekanntgegeben wird. Man hofft auf mehr Klarheit über die zukünftige US-Geldpolitik.
Der US-Ölpreis WTI erholte sich nach dem gestrigen Ausverkauf um 1,1% auf 38,61 Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent stieg um 0,8% auf 41,11 Dollar.
Für den Gold-Futures ging es um 0,2% nach unten auf 1.701,20 Dollar je Feinunze, während der EUR/USD unverändert bei 1,1292 Dollar notierte.
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