Ist die Altria-Aktie (NYSE:MO) (WKN: 200417) möglicherweise ein Turbo gegen Negativzinsen? Genau dieser Fragestellung wollen wir heute etwas näher auf den Grund gehen. Es gibt einige Eigenschaften bei der Aktie, wie beispielsweise eine hohe und historisch zuverlässige Dividende, die dafürsprechen könnten. Foolishe Investoren wissen aber: Es braucht mehr, um wirklich eine Qualitäts-Dividendenaktie zu sein.
Verlieren wir daher keine weitere Zeit, sondern gehen direkt ins Detail. Sowie der Frage auf die Spur, ob die Altria-Aktie möglicherweise einen attraktiven Turbo bei Negativzinsen darstellen kann.
Altria-Aktie: Turbo gegen Negativzinsen? Wie wir mit Blick auf die aktuelle Bewertungs- und Dividendenlage festhalten können, gibt es zumindest ein Merkmal, das bei Negativzinsen attraktiv sein könnte. Die Altria-Aktie schüttet gegenwärtig nämlich eine Quartalsdividende in Höhe von 0,86 US-Dollar an die Investoren aus. Gemessen an einem aktuellen Aktienkurs von 49,69 US-Dollar liegt die Dividendenrendite entsprechend bei 6,92 %. Kompensation können Investoren daher rein quantitativ schon erreichen. Bleibt nur die Frage, ob auch die Qualität stimmt.
Grundsätzlich erst einmal: Ja. Die Altria-Aktie gehört mit 55 Dividendenerhöhungen in den letzten 51 Jahren definitiv zu den zuverlässigeren und sogar moderat wachsenden Ausschüttern, das kann bei Negativzinsen attraktiv sein. Auch das qualitative Wachstum stimmt noch für die Höhe der Dividende. Immerhin ist die Dividende zuletzt von 0,84 US-Dollar auf das derzeitige Niveau erhöht worden. Das entspricht einem Dividendenwachstum von ca. 2,4 % im Jahresvergleich. Wobei die Höhe der Dividendenrendite das Zugpferd hinter dem Wachstum ist.
Mit Blick auf ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,07 US-Dollar erkennen wir: Die Dividende ist auf dem jetzigen Niveau noch nachhaltig, das Ausschüttungsverhältnis beläuft sich derzeit auf 80,4 %. Das ist noch nachhaltig. Allerdings könnte das bereits auf ein kleineres Problem hindeuten.
Das Problem: Geschäftsmodell Die Altria-Aktie besitzt noch eine interessante Ausgangslage. Man könnte auch sagen, eine defensive Klasse, um Negativzinsen proaktiv zu entgegnen. Es gibt jedoch ein Aber, das wir mit Blick auf die Höhe der Dividendenrendite ebenfalls thematisieren sollten.
Das Geschäftsmodell der Altria-Aktie, die Tabak- und Zigarettenbranche, ist nämlich nicht mehr so defensiv, wie man das gerne hätten. Erste Produkte wie beispielsweise Mentholzigaretten sind bereits verboten. Die globale Gesundheitspolitik hat der Industrie den Kampf angekündigt, was sich in steigenden Preisen und weniger Verfügbarkeit äußert.
Ich jedenfalls würde daher nicht mit höheren Einsätzen auf die Altria-Aktie zur Bekämpfung von Negativzinsen setzen. Als Beimischung könnten die Anteilsscheine bei diesem Thema jedoch eine Daseinsberechtigung haben.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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