(mit Schlusskurasen)
Zürich, 16. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Freitag markant abgeschwächt. Im Schlusshandel erschütterten die
Betrugsvorwürfe der US-Börsenaufsicht SEC egen Goldman
Sachs die Aktienmärkte weltweit. Die Bankwerte brachen
ein, nachdem die Behörde Goldman Sachs wegen eines Geschäftes
mit verbrieften Hypothekenkrediten Betrug vorgeworfen hatte.
Der SMI<.SSMI>, der sich über weite Strecken in engen
Spannen bewegt hatte, lag zum Handelsende 1,1 Prozent im Minus
bei 6894 Punkte. Am Vortag hatte der Leitindex mit 6991 Zählern
noch den höchsten Stand seit rund eineinhalb Jahren erreicht.
Der breite SPI<.SSHI> verlor ein Prozent auf 6065 Punkte.
Der grösste Druck kam von den drei defensiven
Schwergewichten Nestle, Novartis und
Roche, wobei die Roche-GS mit einem Abschlag von 1,4
Prozent am stärksten unter die Räder kamen. Der "Bon" war am
Vortag nach deutlich besser als erwarteten Quartalszahlen
markant gestiegen.
Die Banken rutschten nach den Goldman-Neuigkeiten deutlich
ins Minus. UBS sanken um 2,8 Prozent und Credit
Suisse büssten 1,9 Prozent ein. Die Versicherungstitel
gaben ebenfalls nach, wenn auch weniger stark als die
Bankaktien.
Auch die meisten zyklischen Werten konnten die Kursgewinne
nicht verteidigen, die sie anfangs im Sog eines besser als
erwarteten Ergebnisses des US-Mischkonzerns General
Electric erzielt hatten. Die Aktien des
Elektrotechnikkonzerns ABB, der immer wieder mit GE
verglichen wird, verloren 0,6 Prozent. Zu den wenigen Gewinnern
gehörten die Holcim-Aktien mit einem Plus von 0,3
Prozent und die Titel von Lonz, die um 2,8 Prozent
stiegen.
Clariant rückten 1,3 Prozent vor. Bei dem
Chemiekonzern lief das Auftaktquartal nach eigenen Angaben
überraschend gut. Die Umsätze hätten sich besser als erwartet
entwickelt, auch wenn der Anstieg gegenüber den Vorquartalen
moderat gewesen sei, hiess es in einem internen Brief von
Clariant-Chef Hariolf Kottmann, der der Nachrichtenagentur
Reuters vorlag. Allerdings müsse Clariant auch weiter sparen und
es werde weitere Stellenstreichungen geben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)