ZÜRICH (dpa-AFX) - Der österreichische Sensorenhersteller AMS Osram (F:OSRn) will sich über eine Kombination von Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und weiteren Finanzierungsinstrumenten insgesamt 2,25 Milliarden Euro frisches Kapital verschaffen. An den Börsen kam dies zunächst nicht gut an und die Aktie brach um rund 20 Prozent ein.
Das Unternehmen habe einen Befreiungsschlag gebraucht, begründete AMS-Osram-Finanzchef Rainer Irle die Entscheidung in einem Gespräch mit "Finanz und Wirtschaft" (Samstagausgabe). "Die Eigenkapitalinvestoren haben gesagt, wir warten, bis das Schuldenproblem gelöst ist - die Finanzinvestoren haben die niedrige Eigenkapitalquote bemängelt," sagte er weiter. Mit der Kapitalerhöhung und der gleichzeitigen Ausgabe von Anleihen sei dieses Problem nun gelöst worden.
Die Frage der Refinanzierung habe zudem wie ein "Damoklesschwert" über dem Unternehmen geschwebt. Nachdem diese nun durch sei, könne sich AMS Osram wieder auf das Geschäft konzentrieren. "Ab morgen sprechen wir mit Investoren wieder über unsere Equity Story - nicht über eine Maturity Wall," hob Irle hervor.
Die Maßnahmen seien auch ausreichend, um das Unternehmen langfristig stabil aufzustellen, denn im nächsten Jahr solle der Free Cashflow positiv sein. Durch Kosteneinsparungen und der Fokussierung auf das Geschäfts solle dann auch eine Ebit-Marge von 15 Prozent im Jahr 2026 erreicht werden. Dann könne das Unternehmen mit den selbst erwirtschafteten freien Mitteln die Schulden weiter zurückfahren, sagte er weiter. In drei Jahren soll dann auch die Verschuldungsquote auf einen Wert von unter 2 zurückgeführt werden.