FRANKFURT (dpa-AFX) - Privatanleger börsennotierter Fonds (ETF) setzen nach der vergangen turbulenten Handelswoche auf eine Korrektur. Insbesondere taktisch orientierte Investoren hätten nach dem Höhenflug an den Börsen am Freitag auf Short-ETF und damit auf künftig fallende Kurse an den Märkten gesetzt, sagte Michael Görgens, Leiter des ETF-Handels an der Börse in Stuttgart, am Montag.
Einigen langfristig ausgerichteten Anlegern sei die Achterbahnfahrt an Börsen etwas zu wild vorgekommen; sie hätten deshalb Kasse gemacht. An der Börse in Stuttgart wurden insgesamt mehr Produkte auf Aktienindizes erworben als veräußert.
Die Aufhebung der Kursbindung des Franken an den Euro hatte auch an den Aktienbörsen starke Verwerfungen ausgelöst. Der Schweizer Leitindex Swiss-Market-Index (SMI) (SFF:SMI) hatte seit Donnerstag insgesamt rund 14 Prozent verloren und zwischenzeitlich auch den Dax (DAX) belastet. Die Sorge der Anleger war groß gewesen, dass die schnelle Aufwertung den exportorientierten Unternehmen massiv schaden könnte.
Zum Wochenschluss dann war der deutsche Leitindex dennoch in neue Höhen vorgedrungen. Hintergrund war die Hoffnung, dass die Europäischen Zentralbank Ende Januar einen massenhaften Ankauf von Staatsanleihen ankündigt.
Weiterhin stark ist Görgens zufolge die Nachfrage nach ETF auf US-Aktienindizes. Die Wall Street sei in den ersten Handelswochen des neuen Jahres schlechter als der deutsche Markt gelaufen. Hier hielten die Anleger offenbar eine Aufholjagd der US-Indizes für möglich.