Investing.com - Der Immobilieninvestor Aroundtown (ETR:AT1) musste zu Jahresbeginn einen Verlust hinnehmen. Dieser resultierte aus niedrigeren Mieteinnahmen aufgrund von Verkäufen aus dem Bestand sowie negativen Bewertungseffekten. Trotzdem bleibt das Unternehmen zuversichtlich und bestätigt seine Prognose für das Gesamtjahr.
Im Zeitraum bis Ende März verzeichnete Aroundtown einen Nettoverlust von 21,6 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn von 124,5 Millionen Euro im Vorjahr. Die Bewertungseffekte betrugen minus 133 Millionen Euro gegenüber positiven 81 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Nettomieteinnahmen gingen um 3,8 Prozent auf 297,2 Millionen Euro zurück, hauptsächlich aufgrund von Objektverkäufen. Aroundtown hat im ersten Quartal Verkäufe im Wert von 460 Millionen Euro abgeschlossen.
Der FFO 1 sank um 5 Prozent auf 85,6 Millionen Euro. Der FFO 1 (Funds From Operations 1) ist eine wichtige Kennzahl in der Immobilienwirtschaft, die die operative Ertragskraft eines Unternehmens misst. Es handelt sich dabei um einen bereinigten Gewinnwert, der den Nettogewinn um bestimmte Faktoren wie Abschreibungen, Steuern und nicht-operativen Aufwand bereinigt.
Für das Jahr 2023 erwartet Aroundtown weiterhin einen operativen Gewinn zwischen 300 und 330 Millionen Euro. Dies entspräche einem FFO 1 je Aktie von 0,27 bis 0,30 Euro.
Dank der Zahlen konnte sich der Immobilienkonzern am Dienstag etwas von seiner monatelangen Talfahrt stabilisieren. Die Aktie legte zuletzt knapp 7 Prozent auf 0,96 Euro zu. Auf 1-Jahressicht beläuft sich das Minus dennoch auf über 77 Prozent.
Die steigenden Kosten der Fremdfinanzierung, höhere Kapitalkosten, sinkende Immobilienwerte und die Attraktivität von festverzinslichen Wertpapieren sorgten für Unsicherheit und verunsichern Immobilieninvestoren. In diesem schwierigen Umfeld müssen Immobilienunternehmen kreative Lösungen finden, um den Belastungen entgegenzuwirken und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Die Baader Bank hat ihre Einschätzung zu Aroundtown nach Vorlage der Quartalszahlen auf "Add" belassen, wie dpa-AFX berichtet. Das Kursziel bleibt demnach bei 1,15 Euro. Laut Analyst Andre Remke wird die rückläufige Entwicklung des operativen Ergebnisses voraussichtlich in den kommenden Quartalen anhalten. Die steigenden Kosten können nicht durch den nachlassenden Druck auf die Mieteinnahmen im Hotelgeschäft ausgeglichen werden. Dennoch bleibt der Bestand liquider Mittel solide und beläuft sich weiterhin auf drei Milliarden Euro.