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Veröffentlicht am 15.11.2012 11:16
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'Capital' Spenden-Kompass zeigt 50 Organisationen im Transparenz-Test:

Plan International Spitzenreiter bei Offenlegung von Zahlen und

Informationen über Hilfsprojekte

Hamburg (ots) - Unicef und World Vision auf Platz 2 und 3 /

Stiftungen von Bild und RTL lassen Fragen offen

Berlin, 15. November 2012 - Nur die Hälfte der 50 größten

spendensammelnden Institutionen in Deutschland legt im Detail offen,

wofür das Geld der Spender verwendet und welcher Effekt damit erzielt

wurde. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Analysehäuser

Phineo und Tetralog im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital'

(Ausgabe 12/2012). Die drei besten Ergebnisse im 'Capital'-Rating

erzielten Plan International, Unicef und World Vision, die mit

umfassenden Rechenschaftsberichten und hervorragenden Wirkungsbelegen

glänzten. Ärzte ohne Grenzen und die Kindernothilfe kamen auf Rang

vier bzw. fünf. Unvollständig sind dagegen die Belege über die

Wirksamkeit der Spenden bei Bild hilft e.V. - 'Ein Herz für Kinder'

und der RTL-Stiftung 'Wir helfen Kindern'. Beide Organisationen

veröffentlichen keinen Jahresbericht über die Verwendung der Mittel.

'Das entspricht nicht dem Standard', sagt Tetralog-Beratungschef

Christian Apelt.

'Capital' präsentiert in seiner heute erscheinenden Ausgabe das

erste Transparenz-Rating der 50 größten Spendenorganisationen

Deutschlands. Die Übersicht listet die einnahmestärksten

Einrichtungen nach dem Grad ihrer messbaren Transparenz. Geprüft

wurde, wie offen die Institutionen über ihre Ziele, Projekte und

deren Wirkung berichten. Außerdem wurde ermittelt, ob Informationen

zu Finanzen und Kontrollstrukturen verfügbar und nachzuvollziehen

sind. Dazu werteten die Experten im Detail Geschäftsberichte,

Bilanzen, Organigramme und Internet-Seiten aus. Auch verdeckte Tests

wurden gemacht. Die Untersuchung fand im August und September 2012

statt. Die getesteten Organisationen erhalten jährlich rund 1,7

Milliarden Euro an privaten Spenden.

'Es mangelt in Deutschland an Transparenz im

Gemeinnützigkeitssektor', sagt Gerhard Schick, finanzpolitischer

Sprecher der Grünen im Bundestag zu der 'Capital'-Untersuchung. 'Bei

fast 600.000 eingetragenen Vereinen und über 17.000 Stiftungen ist es

einer Einzelperson unmöglich, die unseriösen Organisationen

herauszufiltern', so Schick. Ein erster Schritt zu mehr Transparenz

könnte ein bundesweites Zentralregister nach US-Vorbild sein, das die

als gemeinnützig anerkannten Organisationen aufführt. Diese 'sollten

zudem nach einem festen Schema offenlegen, in welche Blöcke sich ihre

Ausgaben unterteilen und wofür das Geld verwendet wird', fordert der

Politiker. Außerdem sei dringend 'eine genauere Prüfung des Status'

der Gemeinnützigkeit', geboten, so Schick. Die Prüfung der

Gemeinnützigkeit falle in den Finanzämtern 'oft sehr oberflächlich

aus'.

'Die Kosten der Organisationen sollten offen gelegt werden, egal,

aus welchen Quellen sie finan¬ziert werden', fordert auch Burkhard

Wilke, Geschäftsführer des Zentralinstituts für soziale Fragen - DZI

in 'Capital'. Das DZI vergibt das begehrte Spenden-Siegel als

Güte-Garant für Transparenz und effektive Mittelverwendung. 'Viele

Transparenz-Ziele, die sich die Branche selbst gesteckt hat, sind

noch nicht erreicht', meint Daniela Felser, Geschäftsführerin des

Deutschen Spendenrats, zu der Untersuchung. Auch wenn einige

Organisationen die Ziele schon übertroffen hätten, begrüße der

Spendenrat eine weitere 'Optimierung der Transparenz-Standards.'

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftsmedien

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:

Matthias Thieme, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien

Tel. 030/22074-116, E-Mail: thieme.matthias@guj.de

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