FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. Dezember 2012. Trotz neuen Jahreshochs: Der Rückenwind für den DAX wird den meisten Analysten zufolge anhalten. Jetzt muss nur noch die haushaltspolitische Problem in den USA gelöst werden.
Nachdem sich die Wogen in Sachen Eurokrise etwas geglättet haben, richten sich die Blicke der Börsianer gen USA: Dort gibt es nach wie vor keine Einigung im Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern. Im schlimmsten Fall treten 2013 automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft, die - so wird befürchtet - die USA in eine Rezession stürzen könnten.
Der DAX hat sich bislang daran wenig gestört und ist vergangene Woche zwischenzeitlich auf 7.554,51 Punkte und damit den höchsten Stand seit Juli 2011 geklettert. Am Montagmorgen notiert das deutsche Aktienbarometer bei 7.480 Punkten etwa ein halbes Prozent im Minus. Der Euro zeigte sich unterdessen wieder etwas schwächer und rutschte unter die Marke von 1,30 US-Dollar, aktuell wird die Gemeinschaftswährung zu 1,2895 US-Dollar gehandelt.
Beste Aussichten für 2013
Obwohl der DAX in diesem Jahr bereits einen riesen Satz nach oben gemacht hat, bleiben die meisten Analysten positiv gestimmt: Etwa prognostiziert die Commerzbank für 2013 einen anhaltenden Bullenmarkt und sieht den DAX auf einem neuen Allzeithoch von 8.500 Punkten. 'Unser Optimismus stützt sich auf die weltweite Verbesserung der monetären Indikatoren, ein sich beschleunigendes Wachstum der Weltwirtschaft und die attraktive DAX-Dividendenrendite', argumentiert Andreas Hürkamp.
Noch bis Mitte 2013 werde es Gewinnrevisionen nach unten geben, ab dem zweiten Halbjahr würden sich die Gewinnperspektiven dann aber deutlich verbessern. Hürkamp nennt allerdings auch Risikofaktoren, die die Prognose zunichte machen könnten: das Haushaltsproblem in den USA, ein unerwarteter Rückschlag in der Euroschuldenkrise, eine tiefer als erwartete Rezession im Euroraum, ein enttäuschendes Wachstum in Emerging Markets sowie geopolitische Risiken.
Kletterpartie geht weiter
In Anbetracht der konjunkturellen Schwächephase haben die Unternehmen für das dritte Quartal immer noch überraschend positiv berichtet, findet die DekaBank. Allerdings dämpfe die Unsicherheit den weiteren Ausblick. 'Angesichts erster neuer Hoffnungsschimmer seitens der globalen Konjunktur und einer gewissen Stabilisierung in der Eurokrise bleiben die Aussichten für die Aktienmärkte dennoch moderat positiv', heißt es in den Prognosen der Bank für Dezember. Die Analysten gehen nach wie vor davon aus, dass der DAX innerhalb der nächsten sechs Monate auf 8.000 Punkte steigen wird.
Auch aus technischer Sicht spricht einiges für neue Jahreshochs im DAX, wie Christian Schmidt von der Helaba erklärt. Das neue 19-Monatshoch bei 7.554 Punkten weise einen prozyklischen Charakter auf. 'Das derzeit insgesamt positiv zu wertende technische Umfeld des DAX untermauert dies mittelfristig.' Eine Reihe von kurzfristigen Indikatoren lasse zunächst aber eine kleine Korrekturbewegung wahrscheinlich erscheinen. Diese biete die Chance zum Aufbau neuer Positionen.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Montag, 10. Dezember
8.00 Uhr. Deutschland: Handelsbilanz Oktober.
Dienstag, 11. Dezember
11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember. Laut DekaBank blicken die deutschen Finanzmarktanalysten zum Jahresende mit weniger Sorgenfalten in die Zukunft. Weitgehend gute US-Konjunkturindikatoren, die Erholung in China und positive Überraschungen bei den Stimmungsindikatoren in der Eurozone ließen wieder Phantasie aufkommen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hätten sich daher im Dezember wahrscheinlich weiter verbessert.
Mittwoch, 12. Dezember
18.30 Uhr. USA: Sitzungsergebnis Federal Reserve Bank. Eine Veränderung des Zinsniveaus steht laut Helaba nicht zur Diskussion, die Fed habe sich vielmehr auf das Instrument der Anleihekäufe verlagert. Einige Marktteilnehmer rechneten bereits diesmal mit einer Ausweitung der Aktivitäten. Die Helaba glaubt hingegen, dass die US-Notenbank zunächst in einer abwartenden Haltung verharren wird.
Donnerstag, 13. Dezember
EU: EU-Ratstreffen (13. Und 14. Dezember): Wie HSBC Trinkaus erläutert, soll auf dem EU-Ratsgipfel die Basis für die langfristige Integration der Währungsunion gelegt werden. Der Pfad zu einer Fiskalunion wird nach Ansicht der Analysten aber wahrscheinlich nur grob umrissen und Ziele in die ferne Zukunft gelegt werden. Lediglich zum Thema Bankenaufsicht sei seitens der Politik mit einer klaren Aussage zur Aufbau der Aufsicht unter Führung der EZB zu rechnen.
14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsatz November. Bei den Einzelhandelsumsätzen mischt sich laut Helaba der Effekt des Weihnachtsgeschäfts, das dieses Jahr offiziell am 23. November begonnen hat, mit den Nachwirkungen des Sturms Sandy. Die Analysten rechnen mit einem Plus von rund 0,5 Prozent, gestützt von kräftig gestiegenen Autoverkäufen.
Freitag, 14. Dezember
00.15 Uhr. Japan: Tankan-Bericht 4. Quartal. Die japanische Volkswirtschaft befindet sich laut DekaBank zurzeit am Rande einer erneuten Rezession. Darauf würden auch die Ergebnisse der Tankan-Befragung der Bank of Japan für das 4. Quartal hindeuten. Insbesondere beim Wirtschaftsvertrauen der großen Industrieunternehmen seien die Umfragewerte wahrscheinlich deutlich gefallen.
9.30 Uhr. Deutschland: Einkaufsmanagerindex Dezember. Die Einkaufsmanagerindizes dürften sich laut Helaba in der Grundtendenz in den nächsten Monaten verbessern. Bereits im Dezember sei ein leichter Zuwachs möglich.
10.00 Uhr. EU: Einkaufsmanagerindex Dezember. Die DekaBank rechnet beim Einkaufsmanagerindex für die Eurozone mit einem leichten Rückgang von 46,7 Punkten im November auf 46,55 Punkte im Dezember.
14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise November.
15.15 Uhr. USA: Industrieproduktion/Kapazitätsauslastung November. Umfragen zufolge wird mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent gerechnet.
Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine. Möchten Sie den Wochenausblick kostenlos per E-Mail erhalten, dann melden Sie sich an auf boerse-frankfurt.de/newsletter.
© 10. Dezember 2012/Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Nachdem sich die Wogen in Sachen Eurokrise etwas geglättet haben, richten sich die Blicke der Börsianer gen USA: Dort gibt es nach wie vor keine Einigung im Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern. Im schlimmsten Fall treten 2013 automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft, die - so wird befürchtet - die USA in eine Rezession stürzen könnten.
Der DAX hat sich bislang daran wenig gestört und ist vergangene Woche zwischenzeitlich auf 7.554,51 Punkte und damit den höchsten Stand seit Juli 2011 geklettert. Am Montagmorgen notiert das deutsche Aktienbarometer bei 7.480 Punkten etwa ein halbes Prozent im Minus. Der Euro zeigte sich unterdessen wieder etwas schwächer und rutschte unter die Marke von 1,30 US-Dollar, aktuell wird die Gemeinschaftswährung zu 1,2895 US-Dollar gehandelt.
Beste Aussichten für 2013
Obwohl der DAX in diesem Jahr bereits einen riesen Satz nach oben gemacht hat, bleiben die meisten Analysten positiv gestimmt: Etwa prognostiziert die Commerzbank für 2013 einen anhaltenden Bullenmarkt und sieht den DAX auf einem neuen Allzeithoch von 8.500 Punkten. 'Unser Optimismus stützt sich auf die weltweite Verbesserung der monetären Indikatoren, ein sich beschleunigendes Wachstum der Weltwirtschaft und die attraktive DAX-Dividendenrendite', argumentiert Andreas Hürkamp.
Noch bis Mitte 2013 werde es Gewinnrevisionen nach unten geben, ab dem zweiten Halbjahr würden sich die Gewinnperspektiven dann aber deutlich verbessern. Hürkamp nennt allerdings auch Risikofaktoren, die die Prognose zunichte machen könnten: das Haushaltsproblem in den USA, ein unerwarteter Rückschlag in der Euroschuldenkrise, eine tiefer als erwartete Rezession im Euroraum, ein enttäuschendes Wachstum in Emerging Markets sowie geopolitische Risiken.
Kletterpartie geht weiter
In Anbetracht der konjunkturellen Schwächephase haben die Unternehmen für das dritte Quartal immer noch überraschend positiv berichtet, findet die DekaBank. Allerdings dämpfe die Unsicherheit den weiteren Ausblick. 'Angesichts erster neuer Hoffnungsschimmer seitens der globalen Konjunktur und einer gewissen Stabilisierung in der Eurokrise bleiben die Aussichten für die Aktienmärkte dennoch moderat positiv', heißt es in den Prognosen der Bank für Dezember. Die Analysten gehen nach wie vor davon aus, dass der DAX innerhalb der nächsten sechs Monate auf 8.000 Punkte steigen wird.
Auch aus technischer Sicht spricht einiges für neue Jahreshochs im DAX, wie Christian Schmidt von der Helaba erklärt. Das neue 19-Monatshoch bei 7.554 Punkten weise einen prozyklischen Charakter auf. 'Das derzeit insgesamt positiv zu wertende technische Umfeld des DAX untermauert dies mittelfristig.' Eine Reihe von kurzfristigen Indikatoren lasse zunächst aber eine kleine Korrekturbewegung wahrscheinlich erscheinen. Diese biete die Chance zum Aufbau neuer Positionen.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Montag, 10. Dezember
8.00 Uhr. Deutschland: Handelsbilanz Oktober.
Dienstag, 11. Dezember
11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember. Laut DekaBank blicken die deutschen Finanzmarktanalysten zum Jahresende mit weniger Sorgenfalten in die Zukunft. Weitgehend gute US-Konjunkturindikatoren, die Erholung in China und positive Überraschungen bei den Stimmungsindikatoren in der Eurozone ließen wieder Phantasie aufkommen. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hätten sich daher im Dezember wahrscheinlich weiter verbessert.
Mittwoch, 12. Dezember
18.30 Uhr. USA: Sitzungsergebnis Federal Reserve Bank. Eine Veränderung des Zinsniveaus steht laut Helaba nicht zur Diskussion, die Fed habe sich vielmehr auf das Instrument der Anleihekäufe verlagert. Einige Marktteilnehmer rechneten bereits diesmal mit einer Ausweitung der Aktivitäten. Die Helaba glaubt hingegen, dass die US-Notenbank zunächst in einer abwartenden Haltung verharren wird.
Donnerstag, 13. Dezember
EU: EU-Ratstreffen (13. Und 14. Dezember): Wie HSBC Trinkaus erläutert, soll auf dem EU-Ratsgipfel die Basis für die langfristige Integration der Währungsunion gelegt werden. Der Pfad zu einer Fiskalunion wird nach Ansicht der Analysten aber wahrscheinlich nur grob umrissen und Ziele in die ferne Zukunft gelegt werden. Lediglich zum Thema Bankenaufsicht sei seitens der Politik mit einer klaren Aussage zur Aufbau der Aufsicht unter Führung der EZB zu rechnen.
14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsatz November. Bei den Einzelhandelsumsätzen mischt sich laut Helaba der Effekt des Weihnachtsgeschäfts, das dieses Jahr offiziell am 23. November begonnen hat, mit den Nachwirkungen des Sturms Sandy. Die Analysten rechnen mit einem Plus von rund 0,5 Prozent, gestützt von kräftig gestiegenen Autoverkäufen.
Freitag, 14. Dezember
00.15 Uhr. Japan: Tankan-Bericht 4. Quartal. Die japanische Volkswirtschaft befindet sich laut DekaBank zurzeit am Rande einer erneuten Rezession. Darauf würden auch die Ergebnisse der Tankan-Befragung der Bank of Japan für das 4. Quartal hindeuten. Insbesondere beim Wirtschaftsvertrauen der großen Industrieunternehmen seien die Umfragewerte wahrscheinlich deutlich gefallen.
9.30 Uhr. Deutschland: Einkaufsmanagerindex Dezember. Die Einkaufsmanagerindizes dürften sich laut Helaba in der Grundtendenz in den nächsten Monaten verbessern. Bereits im Dezember sei ein leichter Zuwachs möglich.
10.00 Uhr. EU: Einkaufsmanagerindex Dezember. Die DekaBank rechnet beim Einkaufsmanagerindex für die Eurozone mit einem leichten Rückgang von 46,7 Punkten im November auf 46,55 Punkte im Dezember.
14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise November.
15.15 Uhr. USA: Industrieproduktion/Kapazitätsauslastung November. Umfragen zufolge wird mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent gerechnet.
Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine. Möchten Sie den Wochenausblick kostenlos per E-Mail erhalten, dann melden Sie sich an auf boerse-frankfurt.de/newsletter.
© 10. Dezember 2012/Anna-Maria Borse
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