CLERMONT-FERRAND/AKRON (dpa-AFX) - Die europäische Autokrise setzt nicht nur die heimischen Reifenhersteller unter Druck: Der US-Konzern Goodyear senkt wegen der massiven Absatzkrise vor allem in Südeuropa seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Der französische Branchenkollege Michelin begräbt gleich ganz die Hoffnung auf steigende Gewinne. Die Pariser erwarten einer Mitteilung vom Dienstag zufolge lediglich ein 'stabiles' Verkaufsvolumen und einen 'stabilen' operativen Gewinn im neuen Geschäftsjahr.
An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an: Die Titel der Pariser sackten um knapp fünf Prozent ab. Goodyear-Aktien verloren knapp vier Prozent. Auch die Konkurrenz wurde in Mitleidenschaft gezogen: So rutschten die Anteilscheine des deutschen Branchenvertreters Continental um mehr als ein Prozent ab.
Bei Michelin zeigten sich Experten vor allem darüber enttäuscht, dass die Franzosen bei allen Kennzahlen leicht die Erwartungen verfehlt hatten. Zudem war von einem 'konservativen' bis 'pessimistischen' Ausblick die Rede. Bereits 2012 hatte das schwache Geschäft in Europa das Umsatzwachstum gebremst. Der operative Gewinn vor Einmaleffekten stieg zwar um mehr als ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro. Die Reifenabsätze gingen aber um mehr als 6 Prozent zurück.
Dank der starken Nachfrage außerhalb Europas legte der Umsatz zwar um 3,6 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu. Ein großer Teil des Anstiegs geht jedoch auf positive Wechselkurseffekte und höhere Preise zurück. Unter dem Strich blieb mit 1,57 Milliarden Euro rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Höhere Verkaufspreise und günstige Rohstoffkosten hätten den Gewinn gestützt, hieß es laut Mitteilung. Die Dividende soll um 30 Cent auf 2,40 Euro steigen.
Das im September ausgegebene Ziel, mehr Reifen in Schwellenländern verkaufen zu wollen, bekräftigte Michelin jedoch. Ein Investitionsprogramm für den Ausbau der Produktionskapazitäten sieht in den kommenden drei Jahren Ausgaben in Höhe von 1,6 bis 2,2 Milliarden Euro jährlich vor. Damit sollen die Wachstumsregionen gestärkt sowie 2015 ein operativer Gewinn von rund 2,5 Milliarden Euro erreicht werden.
Der US-Reifenhersteller Goodyear senkte wegen der Schuldenkrise in Europa eine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr von 1,6 auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Dollar. Der Absatz von Autoreifen in der Region Europa, Naher Osten und Afrika sank 2012 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 16 Prozent auf 62,7 Millionen. In Nordamerika fiel der Absatz mit einem Abschlag von 5 Prozent auf 62,6 Millionen Reifen deutlich weniger. In Lateinamerika und in Asien verkauft Goodyear etwa ein Drittel so viele Reifen wie in den Kernregionen Europa/Naher Osten/Afrika und Nordamerika. Insgesamt schrumfte der Umsatz um rund 8 Prozent auf 21 Milliarden Dollar, während der operative Gewinn um 120 Millionen auf 1,2 Milliarden Dollar sank. Unter dem Strich fiel der auf die Aktionäre entfallene Überschuss von 321 auf 183 Millionen Dollar.
Goodyear versucht gegenzusteuern. In Europa ziehen die US-Amerikaner die Reißleine. Ende Januar hatte Goodyear bereits die Schließung des französischen Standorts Amiens angekündigt. Darüber hinaus verabschiedet sich Goodyear aus dem Geschäft mit Reifen für die Landwirtschaft in Europa/Naher Osten/Afrika. Mit beiden Maßnahmen will Goodyear den Jahresgewinn um 75 Millionen Dollar aufbessern.
Die Branche blickt insgesamt besorgt auf das Jahr 2013. PSA Peugeot Citroen rechnet mit einem Schrumpfen des Marktes von rund 5 Prozent in Europa. Das PSA-Tochterunternehmen Faurecia , Europas größter Hersteller von Fahrzeuginnenteilen, strich aufgrund eines massiven operativen Gewinneinbruchs am Dienstag die Dividende sogar ganz./hosboe/stk/fbr/fn/he/sf
An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an: Die Titel der Pariser sackten um knapp fünf Prozent ab. Goodyear-Aktien verloren knapp vier Prozent. Auch die Konkurrenz wurde in Mitleidenschaft gezogen: So rutschten die Anteilscheine des deutschen Branchenvertreters Continental
Bei Michelin zeigten sich Experten vor allem darüber enttäuscht, dass die Franzosen bei allen Kennzahlen leicht die Erwartungen verfehlt hatten. Zudem war von einem 'konservativen' bis 'pessimistischen' Ausblick die Rede. Bereits 2012 hatte das schwache Geschäft in Europa das Umsatzwachstum gebremst. Der operative Gewinn vor Einmaleffekten stieg zwar um mehr als ein Viertel auf 2,4 Milliarden Euro. Die Reifenabsätze gingen aber um mehr als 6 Prozent zurück.
Dank der starken Nachfrage außerhalb Europas legte der Umsatz zwar um 3,6 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu. Ein großer Teil des Anstiegs geht jedoch auf positive Wechselkurseffekte und höhere Preise zurück. Unter dem Strich blieb mit 1,57 Milliarden Euro rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Höhere Verkaufspreise und günstige Rohstoffkosten hätten den Gewinn gestützt, hieß es laut Mitteilung. Die Dividende soll um 30 Cent auf 2,40 Euro steigen.
Das im September ausgegebene Ziel, mehr Reifen in Schwellenländern verkaufen zu wollen, bekräftigte Michelin jedoch. Ein Investitionsprogramm für den Ausbau der Produktionskapazitäten sieht in den kommenden drei Jahren Ausgaben in Höhe von 1,6 bis 2,2 Milliarden Euro jährlich vor. Damit sollen die Wachstumsregionen gestärkt sowie 2015 ein operativer Gewinn von rund 2,5 Milliarden Euro erreicht werden.
Der US-Reifenhersteller Goodyear
Goodyear versucht gegenzusteuern. In Europa ziehen die US-Amerikaner die Reißleine. Ende Januar hatte Goodyear bereits die Schließung des französischen Standorts Amiens angekündigt. Darüber hinaus verabschiedet sich Goodyear aus dem Geschäft mit Reifen für die Landwirtschaft in Europa/Naher Osten/Afrika. Mit beiden Maßnahmen will Goodyear den Jahresgewinn um 75 Millionen Dollar aufbessern.
Die Branche blickt insgesamt besorgt auf das Jahr 2013. PSA Peugeot Citroen