FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Mittwoch etwas gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1079 US-Dollar. Er notierte damit ein wenig niedriger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1083 (Dienstag: 1,1104) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9023 (0,9006) Euro.
Die sich abzeichnende Regierungsbildung in Italien stützte den Eurokurs kaum. Die Anleihekurse der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone legten jedoch deutlich zu. Von einem Bündnis von Sozialdemokraten und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung erwarten sich die Finanzmärkte eine proeuropäischere Haltung. Noch an diesem Mittwoch will Staatspräsident Sergio Mattarella entscheiden, wie es weitergeht.
Das britische Pfund geriet unter Druck. Knapp zwei Monate vor dem geplanten EU-Austritt hatte Premierminister Boris Johnson eine vorübergehende Schließung des Parlaments beantragt. Die Königin stimmte dem Antrag zu. Das Pfund sank nach ersten Berichten auf ein Tagestief von 1,2157 Dollar. Zuvor hatte es noch bei 1,2280 Dollar notiert. Zuletzt erholte sich das Pfund wieder etwas und wurde am Nachmittag mit 1,2217 Dollar gehandelt.
Eine Schließung des Parlaments bis zum 14. Oktober mache es für das Parlament schwierig, einen harten Brexit noch zu verhindern, kommentierte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Zudem könnte die Regierung danach durch prozedurale Tricks die Möglichkeiten des Parlaments beschränken. Der Austritt Großbritanniens aus der EU soll am 31. Oktober erfolgen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90823 (0,90435) britische Pfund, 117,18 (117,43) japanische Yen und 1,0872 (1,0884) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1536 Dollar gehandelt. Das waren gut sechs Dollar weniger als am Vortag.