Investing.com - Die chinesische Zentralbank, die People’s Bank of China, räumt Banken mehr Spielraum bei der Kreditvergabe ein.
Die Zentralbank kündigte am Freitag in Peking an, dass Institute ab dem 16. September weniger Kapital als Mindestreserve halten müssen. Die PBoC senkte den Mindestreservesatz (RRR) für Geldhäuser um 50 Basispunkte.
Für einige Banken wird der RRR-Satz sogar in zwei Phasen um 100 Basispunkte gesenkt. Peking schätzt, dass die Senkung der Mindestreserve rund 900 Milliarden Yuan freisetzen wird - rund 128 Milliarden Dollar an Liquidität für die Wirtschaft.
Der Vorstoß ermöglicht es den Geldhäusern, mehr Kredite zu vergeben und die zweitgrößte Volkswirtschaft auf der ganzen Welt zu beleben sowie andere Volkswirtschaften positiv zu beeinflussen.
Am Markt wurde diese gezielte Stimulierungsmaßnahme bereits erwartet, um den konjunkturellen Gegenwinden des Handelsstreits entgegen zu wirken.
Die Reaktion der Märkte
Der Dax reagierte mit einem Kursanstieg von 0,43 Prozent auf die Meldung. Zuletzt wurde der deutsche Leitindex auf 12.177 Punkten gehandelt.
An der Wall Street zeichnet sich vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten ein positiver Start in den Tag an. Der Dow Jones-Future gewinnt 0,34 Prozent, der S&P 500-Future 0,31 Prozent und der Nasdaq 100-Future 0,23 Prozent.
Am Rentenmarkt sinkt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen um 1,3 Prozent, während das Pendant aus den USA um 1,54 Prozent auf 1,58 zulegt. Der Spread zwischen zwei- und zehnjährigen US-Zinspapieren hält sich weiterhin oberhalb der Inversionslinie. Massiv invertiert bleibt aber die dreimonatige mit der zehnjährigen Rendite - und zwar um 38 Basispunkte. Diese Renditedifferenz gilt als zuverlässigerer Indikator für eine heraufziehende Rezession in den USA.
von Robert Zach