FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz schwacher Zahlen und eines verhalteneren Ausblicks haben die Aktien von Jenoptik am Dienstag zugelegt. Mit einem Plus von 5,63 Prozent auf 9,75 Euro waren die Papiere des Technologie-Unternehmens Favorit im TecDax F:TDXP. Dieser gewann zugleich 0,34 Prozent.
Bei geschrumpftem Umsatz meldete das Unternehmen im zweiten Quartal ein Plus beim operativen Ergebnis (Ebit) und strich einen Überschuss von 10,2 Millionen Euro ein. Der Auftragseingang verbesserte sich um 2,3 Prozent. Beim Jahresausblick wurde Konzernchef Michael Mertin vorsichtiger und passte die Ziele an den unteren Rand der Prognosen an.
Für die meisten Analysten stellten weder die Zahlen noch der Ausblick eine Überraschung dar. "Während des vergangenen Monats hat der Aktienkurs schwache Zahlen und eine Überarbeitung der Jahresziele bereits vorweggenommen und 19,4 Prozent eingebüßt", kommentierte etwa Analyst Robert-Jan van der Horst von Equine. "Nach dem Bericht heute war das eine Überreaktion." Mit Blick auf das Umsatzwachstum der Bereiche Laser sowie Optische Systeme und die gute Margenentwicklung in allen fünf Geschäftsbereichen rechnet van der Horst mit einer starken zweiten Jahreshälfte und weiterer Wachstumsdynamik 2015. Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank nannte die Zahlen "solide". Sie hätten weitgehend im Rahmen der Erwartungen gelegen.
Alles in allem war es seit dem 10. Juni deutlich abwärts gegangen für die Aktien von Jenoptik. Damals waren sie noch bis auf ein Zwischenhoch von 13,61 Euro gestiegen. Dann kursierten zunächst erneut Spekulationen, dass die Unternehmerfamilie Humer an einem Verkauf ihrer rund 14-prozentigen Jenoptik-Beteiligung interessiert sein könnte. Kurz darauf hieß es von Analysten, dass die Markterwartungen an das zweite Quartal zu hoch sein dürften. Der Aktienkurs spiegelte die Verunsicherung wider: Ein Drittel ihres Wertes büßten die Papiere in dieser Zeit schließlich ein.