* Griechische Regierung gewinnt zweite Sparpaket-Abstimmung
* Bundesregierung einigt sich mit Banken auf Beteiligung
* Dax gewinnt im ersten Halbjahr 6,7 Prozent
(neu: Halbjahressicht, Zitate, LSE, Lloyds, Schlusskurse)
Frankfurt, 30. Jun (Reuters) - Die endgültige Zustimmung des griechischen Parlaments zum 28 Milliarden Euro schweren Sparpaket hat dem Dax<.GDAXI> am Donnerstag weiter Auftrieb gegeben. Der deutsche Leitindex schloss 1,1 Prozent fester bei 7376,24 Punkten, nachdem ihn das Ja der Athener Parlamentarier in der ersten Abstimmungsrunde am Vortag bereits beflügelt hatte. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gewann 1,6 Prozent.
Trotz der Erdbeben-Katastrope in Japan und der Euro-Schuldenkrise ergibt sich für den Dax auf Halbjahressicht damit ein Plus von 6,7 Prozent. Der EuroStoxx verzeichnete in dem Zeitraum einen Aufschlag von 1,4 Prozent.
Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> notierten am Donnerstag zum Handelsschluss in Europa ebenfalls höher. Dort wurde zudem der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager positiv aufgenommen, der im Juni mit 61,1 Punkten besser ausgefallen war als erwartet.
Mit der Zustimmung der griechischen Parlamentarier ist der Weg frei für weitere Hilfen von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von zwölf Milliarden Euro, mit denen eine Staatspleite Griechenlands vermieden werden soll. Am Vortag hatten die Abgeordneten dem drastischen Konsolidierungskurs bereits grundsätzlich zugestimmt. "Jetzt ist erstmal die Unsicherheit weg, und Unsicherheit ist das Schlimmste für die Märkte", sagte ein Händler in Frankfurt. "Die Frage ist nur: wieviel Zeit hat man sich dadurch erkauft? Die Märkte werden sicher bald Richtung Irland und Portugal schauen, die ähnliche Schuldenprobleme wie Griechenland haben."
Die deutschen Banken und Versicherungen einigten sich mit
dem Bundesfinanzministerium grundsätzlich auf eine Beteiligung
privater Gläubiger an Griechenland-Hilfen. Finanzkreisen zufolge
beläuft sich der Beitrag der Deutschen Bank voraussichtlich auf
unter eine Milliarde Euro, die Commerzbank muss demnach deutlich
weniger als eine Milliarde beisteuern. Die Titel der
Commerzbank
LLOYDS STREICHT 15.000 STELLEN - AKTIE LEGT KRÄFTIG ZU
Im Dax waren einige Kursbewegungen Händlern zufolge dem
sogenannten "Window dressing" geschuldet. Dabei versuchen
Banken, durch gezielte Aktienkäufe ihre Quartalsergebnisse im
Handelsgeschäft besser aussehen zu lassen. Größter Gewinner im
Leitindex waren die Titel der Deutschen Telekom
In London legten die Titel der teilverstaatlichten
britischen Bank Lloyds
Übernahmefantasien machten zudem die Aktien der London Stock
Exchange
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)