* Euro schafft wieder Wochengewinn
* Griechenland-Krise verliert an Schwere
* US-Einkaufsmanagerindex liefert zuversichtliche Signale
(durchweg neu)
Frankfurt, 01. Jul (Reuters) - Nach drei Wochen mit
Verlusten hat der Euro die Trendwende geschafft: Dank der
abgewendeten Pleite Griechenlands gewann die
Gemeinschaftswährung in den vergangenen fünf Handelstagen rund
drei US-Cent an Wert und notierte am Freitag um 1,45 Dollar.
"Das war eine wirklich turbulente Woche, aber allmählich glätten
sich die Wogen", sagte ein Händler. Spannend werde noch, ob bei
der Beteiligung der privaten Gläubiger an neuen Finanzhilfen für
Athen wirklich eine wasserdichte Lösung gefunden wird, die auch
die Ratingagenturen überzeugt. "Aber ansonsten schaut man jetzt
erst einmal über den Atlantik und auf die Konjunktur- und
Schuldenlage der USA." Zunächst gab es aus der weltgrößten
Volkswirtschaft optimistisch stimmende Signale: Der
vielbeachtete ISM-Einkaufsmanagerindex (ISM) zog überraschend an
und zerstreute Konjunktursorgen[ID:nLDE76004W]. Dies erhöhte die
Risikobereitschaft der Anleger und kam dem Euro zugute.
Am Rentenmarkt wurden die "sicheren Häfen" Bundesanleihen
abgestoßen, so dass der richtungsweisende Bund-Future um
25 Ticks auf 125,23 Zähler abrutschte. Griechische zehnjährige
Papiere notierten unverändert bei 53,76 Zählern und
rentierten mit 16,474 Prozent. Mitte des Monats war die Rendite
wegen der ungelösten Haushaltsprobleme noch auf knapp 19 Prozent
gestiegen. Inzwischen scheint die Auszahlung der nächsten
Kredittranche nach dem Ja des griechischen Parlaments zum
Sparprogramm sicher. Und sowohl in Frankreich als auch in
Deutschland ist die Beteiligung privater Gläubiger an neuen
Hilfen beschlossene Sache. Damit sind wichtige Hürden auf dem
Weg zu einem neuen Hilfsprogramm genommen. Auch bei
spanischen, portugiesischen und
irischen Papieren ging die am Vortag eingeläutete
Erholungsrally weiter. Selbst italienische Anleihen
legten zu, obwohl die Ratingagentur S&P erneut vor einer
Herabstufung der Bonität gewarnt hat[ID:nLDE76011O]. "Das Thema
ist bekannt und geht auch etwas unter, weil Griechenland
zunächst vom Tisch ist", sagte ein Rentenhändler. "Italien wird
aber unter verstärkter Beobachtung bleiben."
Einig waren sich Börsianer, dass das Thema Griechenland
trotz der jüngsten Fortschritte ein Dauerbrenner bleiben wird.
"Jeder weiß, das Problem ist nur verschoben. Aber trotzdem will
jeder jetzt auch erstmal eine Pause", sagte ein Händler.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 30.06.11
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EZB 1,4488 1,4453
EuroFX 1,4488 1,4473
Umlaufrendite in Prozent 2,82 2,74
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)