Bagdad (Reuters) - Nach Korruptionsvorwürfen ist der irakische Verteidigungsminister Chaled al-Obeidi abgesetzt worden.
Zwei Abgeordneten zufolge stimmte das Parlament am Donnerstag mit 142 zu 102 Stimmen für seine Entlassung. Al-Obeidi weist die Anschuldigungen zurück. Abgeordnete hatten dem Verteidigungsministerium vorgeworfen, Milliarden Dollar verschwendet und damit die Armee geschwächt zu haben, die 2014 von der Extremistenmiliz IS überrannte wurde.
Der Sunnit Al-Obeidi hatte als Verbündeter des schiitischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi die Offensive gegen den IS geführt. Mit Hilfe der USA konnte die Armee inzwischen große Gebiete von den Dschihadisten zurückerobern. Mit Mossul ist allerdings noch eine wichtige Stadt in den Händen des IS.
13 Jahre nach der Invasion des Iraks durch die USA und dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein ist die Korruption weit verbreitet. Das wichtige Ölförderland landete im Korruptionsindex von Transparency International auf Platz 161 von 168 untersuchten Staaten.