Berlin (Reuters) - Die Grünen in Berlin stellen sich auf eine Koalition mit SPD und Linken ein.
Seine Partei habe einen Auftrag erhalten, Verantwortung "für diese schöne Stadt" zu übernehmen, sagte der Bundesvorsitzende Cem Özdemir am Montag in Berlin. Die Zeiten seien ernst, und die Menschen erwarteten Regierungen, die sich nicht vor allem mit sich selbst beschäftigten und primär im Streit ergingen, "sondern Regierungen, die in der Lage sind, Probleme zu lösen und anzupacken".
Landeschefin Bettina Jarasch betonte: "Wir stehen nicht für einer Weiter-So zur Verfügung, sondern für einen echten Neustart." Es komme jetzt auf den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) an, ob er dazu bereit sei oder sich mit der FDP ein "gelbes Stützrädchen" hole.
Die Bundesvorsitzende Simone Peter sagte, für die Grünen sei es wichtig, die eigenen Themen auf die Agenda zu setzen, um eine "gerechte, weltoffene und zukunftsfähige ökologische Politik zu machen". Ihre Partei wolle "eine starke grüne Kraft" in der Berliner Landesregierung sein. Für den Bund gelte, dass die Grünen als eigenständige Partei mit eigenständigen Konzepten im nächsten Jahr bei der Bundestagswahl anträten. Am Ende entschieden die Themen, welches Bündnis machbar sei.
Özdemir sagte, die rechtspopulistische AfD müsse man nun in den Parlamenten stellen. "Wir glauben, dass die Demokratie überlegen ist, und die Rezepte der Demokratie sind die richtigen, um diese Auseinandersetzung zu führen."
Bei der Abgeordnetenhauswahl am Sonntag war die rot-schwarze Koalition abgewählt worden. Als wahrscheinlichstes Regierungsbündnis gilt eine Koalition aus SPD, Linken und Grünen. Die AfD zieht mit einem zweistelligen Ergebnis in das Landesparlament ein.