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Einzelhandel setzt Erfolgssträhne fort - "Leute geben Geld aus"

Veröffentlicht am 31.07.2017, 10:59
© Reuters. People walk on a shopping street in the southern German town of Konstanz
ZALG
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Berlin (Reuters) - Die deutschen Einzelhändler steuern 2017 auf das achte Jahre in Folge mit einem Umsatzplus zu.

© Reuters. People walk on a shopping street in the southern German town of Konstanz

Die Einnahmen zogen in der ersten Jahreshälfte um 3,5 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Montag bekanntgab. "Das erste Halbjahr lief etwas besser als erwartet", sagte der Sprecher des Einzelhandelsverbandes HDE, Stefan Hertel. "Die Gründe dafür sind klar: Die Beschäftigungssituation ist sehr gut, die Löhne steigen und die Zinsen sind niedrig - die Leute geben das Geld auch aus." Der HDE erwartet bislang lediglich ein Umsatzplus von zwei Prozent in diesem Jahr, nachdem es 2016 um 2,9 Prozent nach oben ging. Einbußen musste die Branche zuletzt im Rezessionsjahr 2009 hinnehmen, seither geht es ununterbrochen bergauf.

Besonders gut lief es in den ersten sechs Monaten im Internet- und Versandhandel: Er steigerte seinen Umsatz um 7,6 Prozent. Unternehmen wie Europas größter Online-Modehändler Zalando (DE:ZALG) wachsen seit Jahren zweistellig und machen den klassischen Ladenlokalen das Leben schwer. So gab es bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im ersten Halbjahr insgesamt nur ein Mini-Umsatzplus von 0,2 Prozent. Das Geschäft mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf zog um 3,6 Prozent leicht überdurchschnittlich an.

Die Dynamik im Einzelhandel war zu Sommerbeginn unerwartet stark. Im Juni stieg der Umsatz um 1,1 Prozent zum Vormonat. Preisbereinigt (real) fiel das Plus genauso hoch aus. Von Reuters befragte Analysten hatten hier nur mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent gerechnet. Die Kauflaune der Deutschen ist derzeit so gut wie seit 2001 nicht mehr. Das von den GfK-Forschern ermittelte Konsumklima-Barometer stieg zuletzt auf 10,8 Punkte und damit bereits den vierten Monat in Folge. Die Konsumenten blicken zuversichtlicher auf die Wirtschaftsentwicklung und bewerten ihre eigene Finanzlage so gut wie noch nie seit der Wiedervereinigung.[nL5N1KI2Z6] "Wir müssen das verstetigen und die Kaufkraft dauerhaft stärken", forderte HDE-Sprecher Hertel. "Das gelingt am besten mit Steuer- oder Abgabensenkungen für untere, aber auch mittlere Einkommensschichten."

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