NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag weiter gefallen. Nach einer Talfahrt im späten Montagshandel ging es mit den Preisen aber nur noch vergleichsweise leicht nach unten. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 50,28 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September fiel um 34 Cent auf 47,25 Dollar.
Die Aussicht auf eine robuste Schieferöl-Produktion in den USA habe die Stimmung am Ölmarkt weiter belastet, sagte Rohstoffexperte Harry Tchilinguirian von der Bank BNP Paribas. Im September dürfte die Fördermenge aus den amerikanischen Schieferöl-Feldern laut einem Bericht der Energy Information Administration (EIA) auf durchschnittlich 6,15 Millionen Barrel pro Tag ansteigen. Am Montagabend waren die Ölpreise allerdings noch deutlich stärker unter Druck geraten und in der Spitze um jeweils etwa 3,5 Prozent eingebrochen. Experten erklärten die Talfahrt unter anderem mit Meldungen aus China. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war die Nachfrage nach Rohöl zuletzt gesunken. Am Markt wurden die fallenden Ölpreise aber auch mit dem jüngsten Kursanstieg des amerikanischen Dollar erklärt, der die Nachfrage aus Ländern außerhalb des Dollar-Raums gebremst habe.