🤑 Günstiger wird‘s nicht. Jetzt schnell 60 % RABATT am Black Friday sichern, bevor es zu spät ist ...JETZT ZUGREIFEN

Prozessauftakt gegen Menschenrechtsaktivisten in Istanbul

Veröffentlicht am 25.10.2017, 14:12
© Reuters. Turkish riot police stand guard in front of the Justice Palace in Istanbul

- von Ece Toksabay

Istanbul (Reuters) - Gegen den deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner hat dreieinhalb Monate nach seiner Inhaftierung in der Türkei der Prozess begonnen.

Dem Berliner und zehn weiteren Beschuldigten wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Das Gericht im Istanbuler Bezirk Caglayan eröffnete den Prozess zunächst mit der Feststellung der Identitäten. Für die Bundesregierung verfolgte der deutsche Generalkonsul in Istanbul den Prozessauftakt im Gerichtssaal. Es sei noch keine endgültige Entscheidung zu erwarten, sagte eine Außenamts-Sprecherin in Berlin. "Die Erwartung unsererseits wäre, dass es (...) eine Entscheidung über U-Haft Ja oder Nein gibt."

Den Beschuldigten, darunter mehrere Vertreter der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI), drohen bis zu 15 Jahre Haft. Steudtner war am 5. Juli mit anderen Aktivisten bei einem Seminar auf einer türkischen Insel festgenommen worden. "Es handelte sich um ein Treffen auf einer Insel vor Istanbul, veranstaltet von Vertretern mehrerer Menschenrechtsorganisationen, mit dem Thema digitale Sicherheit und Stressabbau", sagte die Türkei-Expertin von AI-Deutschland, Amke Dietert, im RBB. "Für beides ist Peter Steudtner ein Experte."

AI-GENERALSEKRETÄR: AM ENDE NUR FREILASSUNG MÖGLICH

Die Polizei riegelte den Vorplatz vor dem Gerichtsgebäude im Istanbuler Bezirk Caglayan ab, auf dem sich rund 50 Demonstranten und Journalisten versammelten. "Vor dem Hintergrund der absurden Vorwürfe könnte es, wenn es ein rechtsstaatliches Verfahren heute gibt, eigentlich am Ende des Tages nur eine Freilassung geben", sagte vor Ort der Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Markus Beeko. "Aber wir werden sehen, ob die türkische Justiz sich hier weiter instrumentalisieren lässt."

© Reuters. Turkish riot police stand guard in front of the Justice Palace in Istanbul

Von den Beschuldigten sitzen acht in Untersuchungshaft. Unter den mit Steudtner im Juli Festgenommenen war auch die Direktorin der türkischen Sektion von AI, Idil Eser. Der Vorsitzende von AI in der Türkei, Taner Kilic, war in einem anderen Verfahren einige Monate zuvor inhaftiert worden, bevor sein Fall diesem Prozess zugeordnet wurde. Unter den Beschuldigten ist auch der Schwede Ali Gharavi.

Die Bundesregierung hat mehrfach Steudtners Freilassung gefordert. Als Reaktion auf seine Inhaftierung hatte die Bundesregierung die Reisehinweise für Touristen in der Türkei verschärft. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, zuletzt habe die Leiterin der Rechts- und Konsularabteilung am 13. Oktober Steudtner in der Haft besucht. Das Auswärtige Amt erhoffe vom Gericht ein "ermutigendes Zeichen für Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz".

Seit dem niedergeschlagenen Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Juli 2016 sind in der Türkei über 50.000 Menschen inhaftiert worden, die auf ihre Prozesse warten. Darunter sind auch der deutsch-türkische Journalisten Deniz Yücel, der seit Mitte Februar in U-Haft sitzt, und die deutsche Journalistin Mesale Tolu. Bundeskanzlerin Angela Merkel traf am Dienstag in ihrem Bundestagsbüro in Berlin Yücels Frau. Sie hätten über Yücels Situation gesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.