NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich zum Wochenbeginn etwas von den Verlusten vom Freitag erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni wurde im Mittagshandel bei 67,46 US-Dollar gehandelt. Das waren 35 Cent mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai stieg um 18 Cent auf 62,24 Dollar.
Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung, nachdem die Ölpreise vor dem Wochenende unter Druck geraten waren. US-Präsident Donald Trump hatte im Handelsstreit mit China seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer angewiesen, zusätzliche Strafzölle auf Importe in Höhe von 100 Milliarden Dollar aus China zu prüfen. Er begründete dies mit "unfairen Vergeltungsmaßnahmen Chinas". Am Ölmarkt belastet die Sorge, dass der Handelsstreit die Weltwirtschaft bremsen und zu einem Rückgang der Ölnachfrage führen könnte. Außerdem werden die Ölreise auch durch die jüngste Entwicklung der Fördermenge in den USA gebremst. Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass die Anzahl aktiver US-Ölbohrungen in der Vorwoche erneut gestiegen ist, um elf auf mittlerweile 808. Damit erreichte die Zahl der aktiven Bohrlöcher den höchsten Stand seit etwa drei Jahren. "Die starke US-Bohraktivität dürfte sich auch im Monatsbericht der EIA widerspiegeln", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Sie gehen davon aus, dass die amerikanische Energiebehörde ihre Prognose für die künftige Ölproduktion in den USA erhöhen werde.