Washington/Peking (Reuters) - Die Ausladung Chinas von einem gemeinsamen Marine-Manöver durch die USA verschärft die Spannungen zwischen den beiden Großmächten.
Das US-Verteidigungsministerium begründete den Schritt mit einer Aufrüstungspolitik Chinas im Südchinesischen Meer. Es gebe deutliche Hinweisen darauf, dass China unter anderem Raketensysteme zur Abwehr von Schiffen und Flugzeugen auf den Spratly-Inseln stationiert habe, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch. China reagierte scharf auf die Ausladung. Das Land habe legitime Souveränitätsrechte im Südchinesischen Meer und lasse sich nicht durch Druck der USA zu einer Kursänderung zwingen, erklärte das Außenministerium in Peking am Donnerstag.
Das chinesische Verteidigungsministerium warnte, Schritte wie die Ausladung von gemeinsamen Manövern seien nicht hilfreich, Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten zu fördern. "Eingeladen oder nicht eingeladen - China spielt weiter seine Rolle, um Frieden und Stabilität in der Asien-Pazifik-Region zu beschützen", erklärte das Ministerium.
Die Übung Rim of the Pacific (RIMPAC) findet alle zwei Jahre bei Hawaii statt und ist das weltweit größte Marine-Manöver. Bislang hatten beide Seiten die Übung als wichtigen Beitrag zum wechselseitigen Abbau von Spannungen und Misstrauen angesehen.
Die Spratly-Inseln werden von mehreren Staaten beansprucht, unter anderem von Vietnam und Taiwan. Die USA hatten Anfang des Monats China vorgeworfen, dort aufzurüsten und mit Konsequenzen gedroht.
Am Wochenende waren chinesische Kampfflugzeuge auf Inseln im Südchinesischen Meer gelandet, wo die Großmacht zunehmend auch Verteidigungsanlagen errichtet. Durch das Südchinesische Meer verlaufen wichtige Schifffahrtsrouten. Die US-Marine hat Kriegsschiffe in die Region verlegt.