Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung prüft trotz Widerspruchs der CSU die Aufnahme eines Teils der Menschen auf dem Flüchtlingsschiff "Lifeline".
Die Lage auf dem Schiff erfülle die Bundesregierung mit Sorge, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Alle Beteiligten seien aufgerufen, zu humanitären Lösungen beizutragen. "In diesem Zusammenhang kann ich ihnen nur sagen, dass darüber Gespräche in der Bundesregierung im Gange sind."
Am Mittwochabend soll die "Lifeline" mit rund 230 aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen und Migranten an Bord nach tagelangem Stillstand in Malta anlegen. Das kündigte Maltas Regierungschef Joseph Muscat nach einem Bericht der ARD an. Die Lage der Menschen auf dem Schiff, das von der deutschen Hilfsorganisation "Mission Lifeline" aus Dresden getragen wird, war nach Angaben der Besatzung immer unerträglicher geworden. Vor zwei Tagen twitterte die Organisation, der erste medizinische Notfall müsste evakuiert werden. Die Regierung in Rom hatte der "Lifeline" das Anlaufen italienischer Häfen untersagt.
Im Sender n-tv erklärte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, Deutschland sei für die "Lifeline" nicht zuständig. "Wir müssen auch deutlich machen, dass wir nicht bei all denjenigen, die letztendlich sich in der Verlängerung der Schlepper betätigen, neue Zuständigkeiten erzeugen", sagte er dem Sender.