Tencent: Das lief monstermäßig schief!

© Reuters. Tencent: Das lief monstermäßig schief!

Zum ersten Mal seit etwa zehn Jahren geht beim chinesischen Internetgiganten Tencent der Gewinn zurück. Beobachter führen den Rückgang auch auf die problematische Situation rund um das Videospiel „Monster Hunter: World“ zurück.

Um was geht es? Der neueste Ableger der beliebten Videospielreihe des japanischen Entwicklers Capcom sollte in China eigentlich über die von Tencent geschaffene Spiele-Plattform WeGame seine Premiere feiern und sich alsbald zu deren Flaggschiff mausern. So hatten Millionen Chinesen das zugkräftige Action-Rollenspiel bereits vor Monaten vorbestellt. Nun haben die chinesischen Behörden der Begeisterungswelle offenbar eine Absage erteilt, wie aus diversen übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht.

Behörden entziehen Lizenz

Demnach haben die Pekinger Regulierer der Tencent Plattform WeGame die Lizenz für „Monster Hunter: World“ entzogen und damit den Verkauf des Spiels in China unterbunden. Warum sich die Behörden für jenen Schritt entschieden haben, ist bislang nicht zweifelsfrei klar. Fakt ist, dass die Volksrepublik in den letzten Jahren immer wieder die Verbreitung von Videospielen wegen gewalttätiger Inhalte und der Verletzung von „sozialistischen Kernwerten“ gestoppt hatte, so das Branchenportal „Engadget“.

„Der jüngste Einbruch hat unter anderem mit der Lizenzverweigerung der chinesischen Behörden für das Videospiel Monster Hunter zu tun“, erklärte der Analyst Walter Vorhauser von der Oddo Seydler Bank laut einem Bericht der ARD. Ein weiterer Experte konstatierte demnach, dass die Herausnahme aus dem Programm zeige, dass Tencent nicht immun gegen regulatorisches Durchgreifen sei.

WeGame vs. Steam

Zur Einordnung: WeGame war im vergangenen Jahr aus der bereits vorhandenen „Tencent-Gaming-Platform“ (TGP) hervorgegangen. Der chinesische Konzern, der die Vertriebslösung auch international anbietet, will hiermit der in der westlichen Welt dominanten Spiele-Plattform Steam des US-Softwareunternehmens Valve Paroli bieten. Auf Steam kann „Monster Hunter: World“ jedenfalls bereits seit rund einer Woche gekauft und heruntergeladen werden.

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Ein Beitrag von Marco Schnepf.