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3 Gründe, warum die Deutsche-Lufthansa-Aktie kein sicherer Dividendenwert ist!

Veröffentlicht am 31.01.2020, 09:41
© Reuters.
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Würde man Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212)-Aktionäre befragen, warum sie die Aktie halten, würden die meisten von ihnen wahrscheinlich auf die hohe Dividendenrendite von derzeit 5,65 % (29.01.2020) verweisen. Gut, dies ist ein Argument, und tatsächlich ist die Aktie aktuell unterbewertet, aber wie sicher ist ihre Dividende und wie steht es um die Risiken des Geschäfts?

Zahlt die Deutsche Lufthansa auch regelmäßig in Krisenjahren eine Dividende und wie steht es um die bisherige Ausschüttungsentwicklung? Dies alles und drei Gründe, warum die Dividende der Deutsche-Lufthansa-Aktie nicht so sicher ist, wie sie vielleicht scheint, erfährst du hier.

1. Keine kontinuierliche Dividendenausschüttung Um sich die Sicherheit einer Dividendenaktie vor Augen zu führen, ist es sehr hilfreich, einmal die Dividendenhistorie zu studieren. Du kannst sie beispielsweise auf finanzen.net einsehen. Dabei fallen bei Lufthansa gleich zwei Dinge auf.

1) 1999 zahlte die Fluggesellschaft bereits 0,56 Euro je Aktie und in den letzten zwölf Monaten 0,80 Euro je Aktie. Dies entspricht gerade einmal einem Anstieg von 42,9 % in 21 Jahren oder einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,8 %. Wenn wir bei Aktien jedoch von einem langfristigen Mittelwert von mindestens 5 % ausgehen und für uns selbst mindestens eine solche Rendite anstreben, ist dies kein starkes Dividendenwachstum, oder? Und tatsächlich liegt die Deutsche-Lufthansa-Aktie heute immer noch unter ihrem Kurs von Ende 1999.

2) Auffällig ist weiterhin die Achterbahnfahrt der Ausschüttungen. Nach einer Reihe von Anstiegen erfolgte immer wieder ein Einbruch und sogar Jahre, in denen sie komplett ausgesetzt wurde. Dies hat natürlich Gründe, die im Geschäft des Unternehmens selbst liegen. Dazu aber gleich mehr.

2. Das Geschäft ist sehr anfällig Lufthansa ist ein Qualitätsunternehmen, gehört bei der Sicherheit zu den besten Fluglinien der Welt und jeder Gast fliegt wahrscheinlich sehr gern mit ihr. Dennoch ist das Fluggeschäft sehr anfällig.

Nehmen wir beispielsweise die aktuelle Situation. Im Dezember 2019 ist in China das gefährliche Coronavirus ausgebrochen, das sich sehr schnell ausbreitet und dessen Folgen eigentlich noch niemand abschätzen kann. Lufthansa hat deshalb seine Flüge von und nach China eingestellt. Zunächst bis 9. Februar, aber wenn sich die Situation verschlechtert, könnte das Verbot verlängert werden. Zudem ist davon auszugehen, dass das Virus bereits auf allen Kontinenten angekommen ist und sich ausbreitet, sodass weitere Flüge ausgesetzt werden könnten.

Dies ist nur ein Beispiel. Ein weiterer Grund für die Anfälligkeit des Geschäfts ist die hohe Ölpreisabhängigkeit. Die Treibstoffkosten sind für die Deutsche Lufthansa, neben dem Personal, einer der größten Aufwandsposten. Dementsprechend fallen die Gewinne meist nach einem starken Ölpreisanstieg und steigen nach einem Einbruch.

Hinzu kommen die hohe Konkurrenz und der daraus resultierende Preisdruck. Während in ihrem Sektor gut positionierte Firmen wie beispielsweise Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747) oder Coca Cola (NYSE:KO) (WKN: 850663) einfach ihre Preise erhöhen können, wenn die Kosten steigen, ohne einen Nachfragerückgang zu verbuchen, ist dies bei der Lufthansa nur schwer möglich. So bleibt dem Unternehmen nichts anderes übrig, als immer mehr Geschäft auf die günstigen Töchter wie Euro- oder Germanwings zu verlagern.

Erkennbar ist die Schwäche aber auch an den Geschäftszahlen.

3. Die Profitabilität ist gering Zwar konnte die Deutsche Lufthansa im Zeitraum 2009 bis 2018 und 2019 ihren Umsatz stetig steigern, aber dennoch liegt die Nettomarge durchschnittlich gerade einmal bei 3,2 %. Dies ist nicht sehr viel und führt in schwierigen Jahren immer wieder zu Verlusten und damit zu starken Kursrückgängen sowie Dividendenaussetzungen.

Die Gesamtkapitalrendite liegt deshalb ebenfalls im niedrigen einstelligen Bereich. Aufgrund der hohen Sachinvestitionen fiel der freie Cashflow in drei von zehn Jahren negativ aus. Auch 2019 ist wieder mit einem negativen Ergebnis zu rechnen. Aus diesen Gründen wäre es für den Konzern sogar sinnvoller, keine Dividenden auszuschütten.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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