Tokio (Reuters) - Die Aktienmärkte in Fernost haben am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden.
Gewinnmitnahmen belasteten vor allem die Tokioter Börse, während einige andere Märkten der Region zulegten. Die japanische Notenbank sorgte mit einem neuartigen Eingriff in den Anleihenmarkt für Aufsehen: Die Zentralbank kaufte erstmals Bonds zu einem festgesetzten Preis, um den zuletzt rasanten Anstieg der Renditen zu stoppen. Diese ziehen an, wenn die Anleihe-Notierungen selbst fallen. Zu diesem Effekt kam es zuletzt, weil viele Investoren nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ihr Geld aus Japan abziehen und in die USA bringen.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss mit 17.862 Punkten unverändert. Er hatte zuvor zeitweise zugelegt, weil die Notenbank-Aktion den Kurs des Yen zum Dollar vorübergehend drückte. Ein schwacher Yen hilft japanischen Firmen, weil er deren Exportchancen verbessert. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 0,2 Prozent zu.
Bei den japanischen Aktien gab es vor allem Rückschläge für Finanzhäuser, die zuletzt vom Aufwind der Anleihe-Renditen profitiert hatten. So gaben Mitsubishi (T:7211) UFJ Financial 1,4 Prozent nach, Mizuho Financial fielen um 0,6 Prozent.
Dass japanische Anleger Kasse machten, sei nicht überraschend, sagte Takuya Takahashi, Marktstratege beim Finanzhaus Daiwa Securities. Schließlich seien die Kurse zuletzt viel zu schnell gestiegen. Der Höhenflug wurde ausgelöst durch die Hoffnungen, die viele Investoren an die Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten knüpfen. Weil Trumps Pläne kostspielig sind und die Inflation in die Höhe treiben könnten, wetten Anleger auf eine rasche Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed).
Am Devisenmarkt legte der Euro zu und wurde mit 1,0690 Dollar bewertet. Der Greenback wurde im Vergleich zur japanischen Währung mit 109,31 Yen gehandelt.