* Analyst: Börse offenbar zuversichtlich für 2011
* Clearstream-Klage schlägt keine Wellen
Frankfurt, 24. Mär (Reuters) - Ein positiv aufgefasster
Ausblick für 2011 hat die Aktien der Deutschen Börse
Der operative Gewinn (Ebit) soll nach Angaben des Dax-Konzerns zwischen 1,05 bis 1,25 Milliarden Euro liegen. 2010 betrug das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, bereinigt um die hohe Abschreibung auf die US-Tochter ISE, 1,091 Milliarden. Auch für den Umsatz nannte der Börsenbetreiber konkrete Zahlen: Die Erlöse sollen 2011 zwischen 2,1 und 2,3 Milliarden liegen, nach rund 2,1 Milliarden Euro. "Die Umsatzprognose ist in unseren Augen realistisch", urteilte die WestLB. Die Kosten könnte die Börse aber zu vorsichtig kalkulieren. "Das lässt Raum für eine positive Überraschung in 2011", schrieben die Analysten. Die Börse veranschlagt für das Gesamtjahr Kosten in Höhe von 1,16 bis 1,18 Milliarden Euro vor Sondereffekten.
Die aus der Fusion mit der Nyse Euronext
ANALYST: SCHADENERSATZZAHLUNG NICHT SEHR WAHRSCHEINLICH
Eine drohende Schadenersatzzahlung in Höhe von rund 250 Millionen Dollar im Zusammenhang mit umstrittenen Geldern aus Iran bei der Abwicklungstochter Clearstream ließ die Börsianer hingegen kalt. "Ich sehe das als eine Gefahr mit einer relativ geringen Wahrscheinlichkeit", kommentierte Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt.
Hintergrund der Klage ist ein Anschlag auf US-Soldaten in der libanesischen Hauptstadt Beirut im Jahr 1983. Die Hinterbliebenen der Soldaten hatten geklagt und 2007 beschloss ein US-Gericht, dass der Iran Schadenersatz zahlen müsse. Dann versuchten die Anwälte weltweit, iranische Gelder zu beschlagnahmen. Nun streiten Kläger und Deutsche Börse um die Übertragung von Geldern, die bei der Tochter Clearstream liegen.
(Reporter: Anika Ross, redigiert von Kerstin Leitel)