FOKUS 1-Asien-Börsen locken Schnäppchenjäger - Euro legt zu

* Vor allem Rohstoff- und Konsumtitel gefragt

* Nikkei schließt 1,5 Prozent höher

* Skepsis über weitere Entwicklung

(neu: andere Börsen, Analyst, Euro)

Singapur/Tokio, 26. Mai (Reuters) - Eine Erholung von Rohstoffpreisen und des Euro hat am Donnerstag den Börsen in Fernost Auftrieb gegeben. Die Investoren kehrten an die Märkte zurück und deckten sich insbesondere mit Rohstoff- und Konsumtiteln ein. Gefragt waren ferner Aktien, die zuletzt eher schwach abschnitten. Die weiteren Perspektiven für die Aktienmärkte beurteilten Börsianer allerdings skeptisch. Sie verwiesen darauf, dass zur Jahresmitte das gigantische Anleihenkauf-Programm der US-Notenbank (Fed) abläuft und viele Schwellenländer aus Angst vor einer konjunkturellen Überhitzung ihre Wirtschaft drosseln. "Die aufstrebenden Volkswirtschaften, die der Motor des globalen Wachstums waren, schwächen sich ab, nachdem viele von ihnen geldpolitisch die Zügel angezogen haben", sagte Investmentstratege Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei<.N225> 1,5 Prozent höher mit 9562 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> lag 1,1 Prozent im Plus bei 827 Punkten. Auch die Börsen in Hongkong<.HSI>, Shanghai<.SSEC>, Südkorea<.KS11> und Taiwan<.TWII> legten zu. Singapur<.FTSTI> notierte wenig verändert.

Am japanischen Markt griffen viele Investoren nach Aktien, die aufgrund der jüngsten Kursverluste aus ihrer Sicht günstige Einstiegsmöglichkeiten boten. So zogen die Titel des Baumaschinenherstellers Komatsu<6301.T> um ein Prozent an. Der Kurs des Kopiererherstellers Ricoh<7752.T> kletterte um vier Prozent. Das Unternehmen will seine Belegschaft um fast zehn Prozent abbauen, um mehr Gewinn machen zu können. Die Aktie des Konkurrenten Canon<7751.T> sprang sogar um 5,8 Prozent nach oben. Das Management kündigte einen Aktienrückkauf im Volumen von umgerechnet bis zu 432 Millionen Euro an. Außerdem wurde die Tokioter Börse gestützt durch den Start von zwei Anlagefonds, die in japanische Aktien investieren.

Am Devisenmarkt legte der Euro 0,6 Prozent zu auf 1,4160 Dollar. Dazu trug bei, dass Hedgefonds ihre Wetten gegen die Gemeinschaftswährung zurückfahren. Außerdem reagierten Anleger auf einen Bericht der "Financial Times", wonach China und andere asiatische Investoren voraussichtlich einen großen Teil des Rettungspaketes für Portugal mit dem Kauf von Anleihen finanzieren werden. Der Euro-Rettungsfonds EFSF will Mitte Juni die ersten Bonds für das 78 Milliarden schwere Hilfsprogramm begeben.

(Reporter: Kevin Plumberg, Hideyuki Sano; geschrieben von Georg Merziger; redigiert von Boris Berner)