Die Bayer-Aktie befindet sich seit Juni 2017 in einem langfristigen Abwärtstrend, der immer noch nicht gebrochen werden konnte. Er wird definiert durch das Junihoch bei 123,90 Euro und eine im Oktober abgeschlossene Zwischenerholung, die bereits bei 119,95 Euro endete. Damit dieser Trend gebrochen werden kann, muss die Bayer-Aktie bis auf 112,50 Euro ansteigen.
Von diesem Ziel haben sich die Käufer im Juni wieder deutlich entfernt. Zwar gelang es der Ende März auf dem Niveau von 88,81 Euro gestarteten Gegenbewegung, den Kurs im Mai erneut bis auf 105,42 Euro ansteigen zu lassen, doch anschließend fiel die Aktie wieder zurück.
Im Tief fiel das Papier bis zum 20. Juli auf 91,48 Euro zurück. Die nachfolgende Gegenbewegung führte die Aktie bis zum Monatsende wieder an die 50-Tagelinie zurück und überschritt diese zeitweise sogar.
Die bisherigen Kursverluste waren unangenehm, aber noch nicht extrem schmerzhaft. Letzteres kann man von den Verlusten dieser Woche nicht behaupten. Als Reaktion auf einen verlorenen Prozess der neu erworbenen Tochter Monsanto (NYSE:MON) in den USA fiel die Bayer-Aktie am Montag mit einer großen Kurslücke auf 84,50 Euro zurück. Im Tief wurden sogar 80,37 Euro erreicht.
Wie geht es nun weiter?
Nun sind die Käufer im Bereich von 83,50 Euro um eine Stabilisierung bemüht. Ob sie gelingen wird, bleibt abzuwarten. In jedem Fall dürfte den Anlegern bewusst geworden sein, dass die ohnehin schon teure Monsanto-Übernahme unter Umständen noch teurer werden könnte.
So tief wie aktuell stand die Bayer-Aktie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Für die Bullen besonders unangenehm ist, dass der Anstieg in den Jahren 2012 bis 2014 nur von sehr kleinen Korrekturen geprägt war. Sie bieten heute entsprechend wenig Unterstützung. Das nächste markantere Unterstützungsniveau ist deshalb erst das Hoch vom April 2011 bei knapp unter 60,00 Euro.
Soll dieses gewaltige Korrekturpotential nicht vollständig ausgeschöpft werden, müssen sich die Bullen in den nächsten Wochen wirklich an jeden Strohhalm klammern.
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.