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Bernie Sanders will Cannabis in den USA legalisieren: Das wären die größten Gewinner und Verlierer

Veröffentlicht am 16.11.2019, 16:04
© Reuters.
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Bernie Sanders hat sich Gedanken über Cannabis in den USA gemacht. Der unabhängige Senator aus Vermont, der nebenbei auch Präsidentschaftskandidat für die Demokraten ist, veröffentlichte neulich seinen Plan zur Legalisierung von Marihuana in den USA.

Während die meisten seiner Konkurrenten die Legalisierung von Marihuana in unterschiedlichem Maße unterstützen, will Sanders erst gar nicht auf den Kongress warten. Sein Plan ist es, Marihuana in den USA innerhalb der ersten 100 Tage nach seiner Präsidentschaft durch Executive Action zu legalisieren.

Sanders’ Plan würde das ganze Thema komplett über den Haufen werfen. Er will 50 Milliarden USD von der Besteuerung legalen Marihuanas in bundesweite Programme stecken, die vor allem Minderheiten zugutekommen sollen.

Man darf erwarten, dass dieser Plan auch erhebliche Auswirkungen auf die Cannabis-Aktien haben wird. Schauen wir doch mal, welche Aktien ein solcher Plan eher beflügelt und welche dabei eher absacken könnten.

Große Gewinner Auch wenn Sanders damit Anreize für jene Unternehmen mit Cannabis-Bezug schaffen will, „die wie gemeinnützige Organisationen strukturiert sind“, wird dies natürlich das Streben nach Profitabilität nicht weniger werden lassen. Seine Idee, „Marktanteile und Franchise-Caps einzuführen, um Konsolidierung und Profitgier zu verhindern“, könnte jedoch die Expansionspläne einiger Cannabis-Produzenten und -Händler gefährden.

Auch wenn Canopy Growth (TSX:WEED) (WKN: A140QA) derzeit die größte Marktkapitalisierung aller Cannabis-Aktien beansprucht, vermute ich, dass die Kanadier zu den größten Gewinnern gehören würden, sollte Sanders’ Plan in Kraft treten. Canopy Growth hat bereits 300 Millionen USD für die Option auf die Übernahme von Acreage Holdings in den USA für 3,4 Milliarden USD bereitgestellt. Das Abkommen wird aber nur dann vorankommen, wenn die USA Marihuana auf Bundesebene legalisieren.

Acreage Holdings hat keinen riesigen Anteil am US-Markt, und natürlich ist Canopy Growth derzeit nicht auf dem US-Marihuana-Markt vertreten. Somit scheint es derzeit keinen Grund zu geben, anzunehmen, dass Sanders’ Marihuana-Plan Canopys Buyout von Acreage gefährden würde.

Ich denke, dass in dem Szenario Scotts Miracle Gro (WKN: 883369) ein weiterer großer Gewinner sein dürfte. Scotts’ Tochtergesellschaft Hawthorne Gardening ist bereits jetzt der führende Lieferant von Hydrokulturprodukten für die US-Hanfindustrie. Die Legalisierung von Marihuana in den USA würde Hawthorne wahrscheinlich einen viel größeren Markt eröffnen.

Meine Vermutung ist, dass Scotts’ Fokus auf die Lieferung von Produkten an die Cannabis-Industrie ein Vorteil sein könnte. Sanders’ Plan scheint sich auf reine Marihuana-Unternehmen zu konzentrieren, nicht auf die Zulieferer, die die Cannabis-Industrie wie Scotts bedienen.

Ein weiterer wahrscheinlicher Gewinner ist meiner Meinung nach Innovative Industrial Properties (WKN: A2DGXH). Sanders zieht es offensichtlich vor, dass es mehr kleinere Marihuana-Produzenten und weniger große gibt. Dies sollte für IIP ein Vorteil sein, da es Immobilienkapital vor allem für kleine Unternehmen in der US-amerikanischen Cannabis-Industrie bereitstellt.

Große Verlierer Senator Sanders sagte, dass er im Falle einer Präsidentschaft nicht „zulassen wird, dass sich Marihuana in Big Tobacco verwandelt“. Deswegen will er Tabakunternehmen verbieten, sich überhaupt an der US-amerikanischen Cannabis-Branche zu beteiligen.

Dieses vorgeschlagene Verbot könnte für die Cronos Group (WKN: A2DMQY) besonders problematisch sein. Der Tabakriese Altria hält 45 % an Cronos. Nach dem Plan von Sanders müsste Cronos entweder alle Hoffnungen auf einen Einstieg in den lukrativen US-Marihuana-Markt aufgeben oder Altria müsste seine Beteiligung an dem Unternehmen verkaufen. Beide Optionen wären sehr schlechte Nachrichten für Cronos.

Ähnlich sieht es bei Auxly Cannabis (WKN: A2JNSX) aus. Das kleine, vertikal integrierte kanadische Cannabis-Unternehmen erhielt Anfang des Jahres eine Finanzspritze, als der Tabakhersteller Imperial Brands (LON:IMB) 123 Millionen CAD durch eine Wandelanleihe investierte, die in 19,9 % Anteile an Auxly umgewandelt werden konnte.

Aber das sind nicht die einzigen potenziellen Verlierer bei Sanders. Er will, wie gesagt, eine „Franchise Caps“ einführen, um zu verhindern, dass ein Unternehmen einen zu großen Marktanteil gewinnt. Ich denke, dass dies gleich mehrere Marihuana-Unternehmen mit Sitz in den USA betreffen könnte.

So müsste beispielsweise MedMen (WKN: A2JM6N) seine Strategie, der große Cannabis-Einzelhändler in den USA zu sein, überdenken. Cresco Labs (WKN: A2PAHM) und Green Thumb Industries (WKN: A2JN3P), die beide durch Expansion in neue Märkte gewachsen sind, hätten sich dann auch beim Thema „Wachstum“ neu auszurichten.

Nur eine geringe Chance? Gut, wir haben also die möglichen Gewinner und Verlierer hier abgeklopft, aber wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Plan auch umgesetzt wird? Derzeit sieht es nicht gerade sehr wahrscheinlich aus.

Erstens liegt Sanders basierend auf einer aktuellen Umfrage derzeit nur auf dem dritten Platz unter den demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Wenn Sanders es schafft, die Nominierung der Demokraten zu bekommen, zeigen die aktuellen Umfragen, dass er gegen Präsident Trump gewinnen würde. Umfragen, die mehr als ein Jahr vor einer großen Wahl stattfinden, sind jedoch nicht immer zuverlässig, wie wir in der jüngsten Vergangenheit gesehen haben.

Investitionen in Canopy Growth, Scotts Miracle-Gro oder Innovative Industrial Properties, die in erster Linie auf der Hoffnung beruhen, dass Bernie Sanders Marihuana legalisiert, sind ohnehin ein riskantes Unterfangen. So sieht es auch mit Wetten gegen Cronos, Auxly, MedMen, Cresco oder Green Thumb Industries aus, die hauptsächlich auf der Erwartung basieren, dass aus US-Senator Sanders demnächst US-Präsident Sanders wird.

Aber die Zeiten wandeln sich definitiv in Richtung zukünftige Legalisierung von Marihuana in den USA. Dies könnte sogar innerhalb der nächsten paar Jahre passieren. Und es wird dabei viele große Gewinner und Verlierer geben.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von Auxly Cannabis Group und Innovative Industrial Properties. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 27.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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