Frankfurt, 13. Nov (Reuters) - Neue Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) soll einem Branchendienst zufolge die langjährige CDU-Politikerin Hildegard Müller werden. Sie stelle sich derzeit einzelnen VDA-Vorstandsmitgliedern vor, noch im November solle die Nachfolge des bisherigen Verbandspräsidenten Bernhard Mattes beschlossen werden, berichtete der Fachdienst "Tagesspiegel Background & Mobilität" am Mittwoch unter Berufung auf Branchenkreise. Der bisherige EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger habe nur Außenseiterchancen. Ein Sprecher des VDA wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Müller war Staatsministerin im Kanzleramt und galt als enge Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sollte sie den Posten erhalten, wäre sie die erste Frau an der Spitze des Autoverbands seit rund 23 Jahren. Erst einmal gab es in der Geschichte des VDA eine Präsidentin: Die Juristin und Verkehrspolitikerin Erika Emmerich amtierte von 1989 bis 1996. Müller ist bislang vorwiegend in der Energiebranche tätig gewesen, außerdem für die Dresdner Bank. Sie war bis vor kurzem Vorstandsmitglied des Energiekonzerns Innogy (DE:IGY) und jahrelang Hauptgeschäftsführerin des Energieverbands BDEW. Als neuer VDA-Präsident war auch schon der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel gehandelt worden. Der bisherige oberste Autolobbyist Bernhard Mattes hatte im September überraschend seinen Rücktritt nach kaum zwei Jahren als VDA-Präsident angekündigt. (Reporterin: Patricia Weiß, redigiert von Olaf Brenner Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168.)