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3 Ausreden für den Ruhestand, die man sich nicht leisten kann

Veröffentlicht am 08.12.2018, 13:30
Aktualisiert 08.12.2018, 13:45
3 Ausreden für den Ruhestand, die man sich nicht leisten kann

Niemand will unbedingt für den Ruhestand sparen, also ist es einfach, es auf einen anderen Tag zu verschieben. Das Problem dabei ist, dass aus ‚morgen‘ ’nächsten Monat‘ wird, und aus ’nächsten Monat‘ wird nie. Bevor du dich versiehst, hast du das Rentenalter erreicht und fast nichts gespart.

Manchmal ist das schwierigste dabei, einfach anzufangen. Laut einer Umfrage von Capital Group wissen 85 Prozent der Amerikaner, dass sie mehr für den Ruhestand sparen müssten. Die meisten erkennen also, dass sie nicht genug tun — es hapert nur bei der Umsetzung.

Aber Ausreden zu finden, warum du nicht sparen kannst, wird dir auf lange Sicht nur schaden. Selbst wenn deine Absichten gut sind und du wirklich planst, in Zukunft zu sparen, kannst du dich — wenn du nicht jetzt anfängst — auf finanzielle Misserfolge einstellen. Um sicherzustellen, dass du dich auf dem richtigen Weg in den Ruhestand befindest, vermeide diese drei gängigen Ausreden:

1. „Ich warte, bis ich mehr Geld verdiene, bevor ich zu sparen beginne“ Es ist nicht schwer, fälschlicherweise zu denken, dass wenn man von Gehalt zu Gehalt lebt, man es sich nicht leisten kann, für den Ruhestand zu sparen. Du sagst dir selbst, dass sobald du eine Gehaltserhöhung bekommst oder einen neuen Job mit einem höheren Gehalt findest, du es wieder gut machen wirst, indem du dann mehr sparst. Doch manchmal ist es eigentlich vorteilhafter, über einen längeren Zeitraum weniger zu sparen als über einen kürzeren Zeitraum viel.

Nehmen wir zum Beispiel an, du bist 30 Jahre alt, hast derzeit keine Altersvorsorge und kannst im Moment nur 100 US-Dollar pro Monat sparen. Du denkst, dass das nicht genug ist, um einen spürbaren Unterschied zu machen, also erwägst du, erst in 10 Jahren richtig anzufangen, und dann 200 US-Dollar monatlich zu sparen. Angenommen, du verdienst eine jährliche Rendite von 7 % auf die Investitionen. In folgender Tabelle siehst du, wie viel du im Laufe der Zeit gespart hättest:

Alter Gesamtersparnisse bei Beginn mit 30 Jahren (Einzahlung von 100 USD/Monat) Gesamtersparnisse bei Beginn mit 40 Jahren (Einzahlung von 200 USD/Monat)
40 16.600 USD 0 USD
50 49.200 USD 33.200 USD
60 113.400 USD 98.400 USD
65 166.900 USD 151.800 USD
Datenquelle: Berechnungen des Autors.

Selbst wenn du also deine monatlichen Beiträge verdoppelst, wirst du die Zeit, in der du nicht gespart hast, nicht aufholen können.

Außerdem kannst du deine Beiträge später, wenn du mehr verdienst, jederzeit erhöhen. Nur weil du jetzt nur 100 US-Dollar pro Monat sparen kannst, bedeutet das nicht (und sollte es auch nicht), dass du für den Rest deines Lebens monatlich nur 100 US-Dollar weglegst. Nur ein paar Dollar pro Monat zu sparen reicht allein nicht aus, um dich auf den Ruhestand vorzubereiten, schafft aber eine solide Grundlage dafür, wenn du später in der Lage bist, mehr zu sparen.

2. „Ich habe zu viel Schulden, um für den Ruhestand zu sparen“ Rund 80 % der Babyboomer und der Generation X sind derzeit verschuldet, so der Finanzdienstleister Comet. Die Schulden des durchschnittlichen Babyboomers betragen etwa 186.000 US-Dollar (dazu gehören Hypotheken, Autokredite, Studentendarlehen, Kreditkarten usw.), während Gen Xers Schulden von etwa 226.000 US-Dollar haben.

Das können beängstigende Zahlen sein, und es ergibt Sinn, dass man denkt, dass man nicht für den Ruhestand sparen kann, bis die Schulden getilgt sind. Allerdings kann es ein Leben lang (oder zumindest ein paar Jahrzehnte) dauern, bis du deine gesamte Schuld beglichen hast, so dass du vielleicht nie dazu kommst, für den Ruhestand zu sparen.

Obwohl du das Abzahlen deiner Schulden nicht verschieben kannst (es sei denn, du willst, dass ein Inkassounternehmen an deine Tür klopft), kannst du einen strategischen Ansatz wählen, um deine Schulden zu tilgen und gleichzeitig für den Ruhestand zu sparen. Von allen verschiedenen Arten von Schulden sind Kreditkartenschulden die bösesten, da sie zweistellige Zinssätze aufweisen. Wenn du am Ende des Monats also etwas Extrageld hast, ist es eine gute Idee, etwas in Richtung Kreditkartenschuld und den Rest in Richtung Ruhestandfonds zu transferieren. Es ist wichtig, die Schulden schnell abzuzahlen, bevor du Tausende von US-Dollar an Zinsen zahlst. Aber je länger du damit wartest, für den Ruhestand zu sparen, desto schwieriger wird es sein, aufzuholen.

Nehmen wir beispielsweise an, es dauert 15 Jahre, bis du keine Schulden mehr hast. Wenn du bis dahin wartest, musst du monatlich möglicherweise doppelt oder gar dreimal so viel sparen, um aufzuholen. Selbst wenn die Schuldentilgung ein wenig länger dauert, da du dein zusätzliches Geld auf zwei Ziele aufteilst, ist es langfristig gesehen klüger, so schnell wie möglich monatlich zumindest einen kleinen Betrag in die Pensionskasse einzuzahlen.

3. „Ich habe bis zur Pensionierung noch viel Zeit, um zu sparen“ Die Planung des Ruhestandes ist eine langfristige Angelegenheit. Selbst wenn du also noch einige Jahrzehnte bis zu deiner Rente hast, kannst du nie zu früh anfangen.

Angenommen, du bist 30 Jahre alt und planst, im Alter von 65 Jahren in Ruhestand zu gehen. Du hast das langfristige Ziel, bis dahin mindestens 750.000 US-Dollar zu sparen — aber du hast noch 35 Jahre Zeit, also verschiebst du es. Du denkst nämlich, es könne nicht zu sehr schaden, noch ein paar Jahre damit zu warten.

Allerdings könnte es durch zu langes Warten deutlich schwieriger werden, dein Ziel zu erreichen. In diesem Szenario müsstest du etwa 450 US-Dollar pro Monat sparen und eine jährliche Rendite von 7 % erzielen, um dein Ziel von 750.000 US-Dollar zu erreichen, wenn du im Alter von 30 Jahren mit dem Sparen begonnen hättest. Wenn du bis zum Alter von 35 Jahren mit dem Sparen wartest, musst du monatlich etwa 660 US-Dollar sparen. Lässt du dir gar bis 40 Zeit, musst du bis zu 1.000 US-Dollar pro Monat weglegen.

Es ist die Macht der Zinseszinsen, die deine Ersparnisse exponentiell wachsen lässt. Obwohl du also noch viel Zeit bis zur Pensionierung hast, wird es viel einfacher sein, mehr zu sparen, je früher du anfängst.

Egal, wie viel Zeit dir bleibt oder wie viel Geld du verdienst, für deine goldenen Jahre zu sparen ist nie einfach (oder besonders angenehm). Aber es wird immer schwieriger, je länger du es hinauszögerst. Der schmerzloseste Weg ist aufzuhören, Ausreden zu finden, und einfach in deine Zukunft zu investieren.

Dieser Artikel wurde von Katie Brockman auf Englisch verfasst und am 01.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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