(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, aktualisierter Aktienkurs)
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka traut sich nach einer unerwartet hohen Auftragsflut zu Jahresbeginn eine mutigere Prognose zu. Der Umsatz dürfte 2012 rund 1,5 Milliarden Euro erreichen und die EBIT-Marge zwischen 5,5 und 6,0 Prozent herauskommen, konkretisierte das Unternehmen seinen Ausblick. 'Wir planen natürlich näher an die sechs Prozent heranzukommen', sagte Vorstandschef Till Reuter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. An der Börse verloren die im MDax notierten Titel am Vormittag dennoch 4,77 Prozent auf 17,265 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.
Von der zuletzt langsameren Gangart bei den Autoverkäufen in Europa habe Kuka bislang nichts gespürt, sagte Reuter. Die für das Unternehmen relevanten Autobauer wie Volkswagen, Daimler , BMW oder Ford würden langfristig investieren, um die steigenden Volumen in den Schwellenländern bedienen zu können. Im März hatte Kuka zunächst einen vorsichtigeren Ausblick gegeben und einen Umsatz mindestens auf dem Niveau des Vorjahres von 1,44 Milliarden Euro sowie eine EBIT-Marge von mehr als 5,5 Prozent als Ziel ausgerufen.
BESTELLUNGEN SCHNELLEN NACH OBEN
Nun trieben die Bestellungen der für Kuka besonders wichtigen Autobauer und der Industrie zwischen Januar und März den Auftragseingang um mehr als die Hälfte nach oben auf den Rekordwert von 602,6 Millionen Euro. Analysten hatten ein so starkes Plus nicht auf dem Zettel. Der Auftragsbestand wuchs damit auf 981,2 Millionen Euro - 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt rechnet Kuka im ersten Halbjahr mit einem höheren Bestelleingang als in der zweiten Jahreshälfte. Das liege an der absehbar größeren Anzahl von Großaufträgen in den ersten sechs Monaten, sagte Reuter.
Die Investitionen in die roboterbasierte Automation sei global weiterhin ungebrochen. Vor allem die Automobilindustrie investiere unvermindert in neue Kapazitäten in den BRIC-Staaten und in bestehende Werke in Europa sowie den USA. Aber auch die übrige Industrie setze verstärkt auf Automation und Roboter. Der Umsatz legte um 12,5 Prozent auf 367,3 Millionen Euro zu. Gerade im Projektgeschäft dauert es eine Weile, bis Aufträge abgearbeitet sind und zu Umsatz werden. Kuka arbeitet zur Zeit fast unter Volllast. Deswegen sollen die Montagekapazitäten für Roboter in China noch in diesem Jahr ausgebaut werden.
GEWINNSPRUNG
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel im ersten Quartal mit 21,9 Millionen Euro um fast die Hälfte höher aus als noch vor einem Jahr. Die EBIT-Marge von 6,0 Prozent traf damit bereits zu Jahresbeginn das obere Ende der eigenen Prognose. Unter dem Strich blieben 10,8 Millionen Euro - exakt doppelt so viel wie vor einem Jahr.
'Wir arbeiten hart daran, den außergewöhnlichen Schwung im ersten Quartal in das Jahr mitzunehmen', sagte Reuter. Speziell das Geschäft mit der übrigen Industrie habe Kuka dabei im Fokus. Kuka machte im vergangenen Jahr mehr als zwei Drittel seines Umsatzes mit Autobauern und will diese Abhängigkeit verringern. Das Unternehmen will seine führende Position bei den Autos verteidigen und gleichzeitig die Geschäfte mit der übrigen Industrie weiter ausbauen. Reuter sieht dabei vor allem bei der Luftfahrt- und der Logistikbranche großes Potenzial. Während bei den Autobauern hierzulande bereits 1.130 Roboter auf 10.000 Mitarbeiter kämen, seien es in der übrigen Industrie gerade einmal 134, hatte der Manager im März gesagt und auf das weltweite Potenzial beim Einsatz von Robotern und Automatisierung verwiesen.
WILLE ZUR DIVIDENDE
Aktionäre können sich im kommenden Jahr wahrscheinlich wieder über eine Dividende freuen. 'Wir wollen 2012 wieder dividendenfähig sein', bekräftigte Reuter. Zuletzt hatte das Unternehmen 2007 eine Dividende von einem Euro je Aktie ausgeschüttet. Ende März beschäftigte Kuka 6.804 Mitarbeiter und damit knapp zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Zeitarbeiter wuchs mit einem Plus von einem Viertel noch wesentlich stärker./stb/jha/kja
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka
Von der zuletzt langsameren Gangart bei den Autoverkäufen in Europa habe Kuka bislang nichts gespürt, sagte Reuter. Die für das Unternehmen relevanten Autobauer wie Volkswagen
BESTELLUNGEN SCHNELLEN NACH OBEN
Nun trieben die Bestellungen der für Kuka besonders wichtigen Autobauer und der Industrie zwischen Januar und März den Auftragseingang um mehr als die Hälfte nach oben auf den Rekordwert von 602,6 Millionen Euro. Analysten hatten ein so starkes Plus nicht auf dem Zettel. Der Auftragsbestand wuchs damit auf 981,2 Millionen Euro - 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt rechnet Kuka im ersten Halbjahr mit einem höheren Bestelleingang als in der zweiten Jahreshälfte. Das liege an der absehbar größeren Anzahl von Großaufträgen in den ersten sechs Monaten, sagte Reuter.
Die Investitionen in die roboterbasierte Automation sei global weiterhin ungebrochen. Vor allem die Automobilindustrie investiere unvermindert in neue Kapazitäten in den BRIC-Staaten und in bestehende Werke in Europa sowie den USA. Aber auch die übrige Industrie setze verstärkt auf Automation und Roboter. Der Umsatz legte um 12,5 Prozent auf 367,3 Millionen Euro zu. Gerade im Projektgeschäft dauert es eine Weile, bis Aufträge abgearbeitet sind und zu Umsatz werden. Kuka arbeitet zur Zeit fast unter Volllast. Deswegen sollen die Montagekapazitäten für Roboter in China noch in diesem Jahr ausgebaut werden.
GEWINNSPRUNG
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel im ersten Quartal mit 21,9 Millionen Euro um fast die Hälfte höher aus als noch vor einem Jahr. Die EBIT-Marge von 6,0 Prozent traf damit bereits zu Jahresbeginn das obere Ende der eigenen Prognose. Unter dem Strich blieben 10,8 Millionen Euro - exakt doppelt so viel wie vor einem Jahr.
'Wir arbeiten hart daran, den außergewöhnlichen Schwung im ersten Quartal in das Jahr mitzunehmen', sagte Reuter. Speziell das Geschäft mit der übrigen Industrie habe Kuka dabei im Fokus. Kuka machte im vergangenen Jahr mehr als zwei Drittel seines Umsatzes mit Autobauern und will diese Abhängigkeit verringern. Das Unternehmen will seine führende Position bei den Autos verteidigen und gleichzeitig die Geschäfte mit der übrigen Industrie weiter ausbauen. Reuter sieht dabei vor allem bei der Luftfahrt- und der Logistikbranche großes Potenzial. Während bei den Autobauern hierzulande bereits 1.130 Roboter auf 10.000 Mitarbeiter kämen, seien es in der übrigen Industrie gerade einmal 134, hatte der Manager im März gesagt und auf das weltweite Potenzial beim Einsatz von Robotern und Automatisierung verwiesen.
WILLE ZUR DIVIDENDE
Aktionäre können sich im kommenden Jahr wahrscheinlich wieder über eine Dividende freuen. 'Wir wollen 2012 wieder dividendenfähig sein', bekräftigte Reuter. Zuletzt hatte das Unternehmen 2007 eine Dividende von einem Euro je Aktie ausgeschüttet. Ende März beschäftigte Kuka 6.804 Mitarbeiter und damit knapp zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Zeitarbeiter wuchs mit einem Plus von einem Viertel noch wesentlich stärker./stb/jha/kja