Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will mit einem "Aktionsplan Integration" den Zusammenhalt in Deutschland stärken.
Der bisherige Plan aus dem Jahr 2012 solle weiterentwickelt werden, kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Berlin nach dem zehnten Integrationsgipfel im Kanzleramt an. Die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz erläuterte, der Plan solle alle Integrationsmaßnahmen und Aufgaben der Bundesministerien bündeln. Es gehe dabei aber nicht nur um die Integration von Geflüchteten, sondern um das Zusammenleben aller Menschen im Land. Dabei müssten alle Phasen der Integration in den Blick genommen werden.
Der Prozess werde über die gesamte Legislaturperiode angelegt sein, sagte Widmann-Mauz. Sie wolle dazu auf Migrantenorganisationen, Gewerkschaften, Arbeitgeber und Wohlfahrtsverbände zugehen. Bei weiteren Gipfeln solle über Maßnahmen, Projekte und Zwischenstände berichtet werden.
Merkel sagte, wenn es um das Zusammenleben gehe, müsse es die gleichen Chancen auf Teilhabe geben. Dies fange bei Bewerbungen an und gehe bis zur Teilhabe am Arbeitsmarkt und dem Zugang zum öffentlichen Dienst. Zudem müssten bei der Gestaltung des Zusammenlebens alle Seiten im Blick behalten werden - die schon lange in Deutschland lebenden Menschen ebenso wie diejenigen, die erst kürzlich hierher gekommen seien. Wichtig sei es zudem, Haltung zu zeigen. Freiheit, der Respekt vor der Würde aller Menschen, die Achtung vor dem Rechtsstaat und die Gleichberechtigung von Mann und Frau seien "grundlegende Werte, die uns leiten". Es gebe darüber hinaus Regeln, die nicht verhandelbar seien, wie etwa die freiheitlich-demokratische Grundordnung. "Wir wollen ein weltoffenes und ein vielfältiges Deutschland sein."