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ROUNDUP: Neuanfang bei ThyssenKrupp - Lehner Aufsichtsratschef?

Veröffentlicht am 09.03.2013, 16:05
Aktualisiert 09.03.2013, 16:08
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sitzt ein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern. In Branchenkreisen und Medien fiel am Samstag der Name Ulrich Lehner, derzeit Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Telekom und Interimspräsident des schweizerischen Pharmariesen Novartis . Das oberste Aufsichtsgremium bei ThyssenKrupp solle eine neue Qualität erhalten, Lehner sei der wahrscheinliche Nachfolger von Cromme, berichtete die Wirtschaftszeitung 'Euro am Sonntag'.

Der 66-jährige Ingenieur und promovierte Ökonom, ist seit 2008 Mitglied des Aufsichtsrates des Essener Konzerns. Er hat aber noch zahlreiche andere Mandate in Aufsichts- und Verwaltungsräten. Neben Deutscher Telekom und Novartis kontrolliert er die Geschäfte von Henkel und Eon . Außerdem ist er Präsident der IHK Düsseldorf. Ein Sprecher von ThyssenKrupp wollte zu dieser Personalie auf dpa-Anfrage keine Stellung nehmen.

Cromme hatte am Freitag überraschend angekündigt, sich zum 31. März vollständig aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Hintergrund sind das Milliarden-Debakel der Stahlwerke in Amerika, Kartellverstöße und Korruptionsfälle. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen, das seit zwei Jahren von Heinrich Hiesinger geführt wird, einen Verlust von 5 Milliarden Euro verbucht. Für die Fehlentwicklungen wurde Cromme, der auch Aufsichtsratschef von Siemens ist, mitverantwortlich gemacht. Auch die Krupp-Stiftung, mit rund 25 Prozent das eigentliche Machtzentrum des Konzern, wird der Manager verlassen.

Das Nachrichtenmagazin 'Focus' berichtete, dass anders als offiziell dargestellt, Cromme zum Rücktritt gedrängt worden sei. Der Vorsitzende der Krupp-Stiftung, der 99-jährige Berthold Beitz, soll ihm am Freitag in einem kurzen Gespräch mitgeteilt haben, dass das notwendige Vertrauen nicht mehr vorhanden sei, heißt es in dem Bericht. Dies sei auch die Meinung des Kuratoriums, zu deren Mitgliedern unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gehört. Die Landesregierung wollte sich zur Personalie Cromme nicht äußern./ls/DP/zb

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