Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Für die in London gelisteten BP-Aktien (LON:BP) ging es am Dienstag um mehr als 3 % nach oben. Der britische Energieriese meldete für das zweite Quartal einen Gewinnsprung auf ein 14-Jahreshoch und erhöhte seine Dividende.
Der den Aktionären zurechenbare Gewinn vor Wiederbeschaffungskosten, die Definition des Ölkonzerns für den Nettogewinn, erhöhte sich auf 8,45 Milliarden Dollar, nach knapp 6,2 Milliarden Dollar im vorangegangenen Dreimonatszeitraum und deutlich über den Analystenschätzungen von 6,8 Milliarden Dollar. BP begründete den Anstieg mit soliden Raffineriemargen und einer starken Performance im Ölhandel sowie mit dem jüngsten Anstieg der Ölpreise.
Damit konnten enttäuschende Ergebnisse aus dem Gashandel und ein Anstieg der Kosten im Zusammenhang mit der kürzlichen Schließung der Freeport Flüssiggas-Exportanlage in Texas negiert werden.
BP erhöhte seine Dividende um 10 % auf 6 US-Cent je Aktie. Außerdem versprach der britische Energieriese, im zweiten Quartal Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen bereits Aktien im Wert von 4,1 Milliarden Dollar zurückgekauft.
"Für das Jahr 2022 und vorbehaltlich der Aufrechterhaltung eines starken Investment-Grade-Ratings will BP weiterhin 60 % des überschüssigen Cashflows für Aktienrückkäufe verwenden und beabsichtigt, die verbleibenden 40 % zur weiteren Stärkung der Bilanz einzusetzen", so BP.
BP halbierte seine Dividende im Juli 2020, um die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen, hat sich aber seitdem verpflichtet, sie jährlich um mindestens 4 % zu erhöhen.
Als Grund für diese Entscheidung führte BP die Aussichten für die Energiepreise an, die in letzter Zeit durch die Wiederbelebung der Nachfrage nach der Pandemie und die Unterbrechungen des weltweiten Angebots, die zum Teil auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine zurückzuführen sind, nach oben getrieben wurden.
Laut BP dürften die Ölpreise im dritten Quartal "auf hohem Niveau bleiben", da die o.g. Faktoren zu geringeren Kapazitätsreserven und niedrigeren Lagerbeständen führen. Man geht auch davon aus, dass die Volatilität der Gaspreise zunehmen wird, auch weil Europa sich aufgrund der Störungen in wichtigen russischen Pipelines am Weltmarkt um Ersatzlieferungen bemüht.
Die Raffineriemargen, d.h. die Differenz zwischen den Preisen für Rohöl und raffinierte Produkte, würden zudem durch die anhaltenden Lieferverzögerungen begünstigt, fügte BP hinzu.