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British American Tobacco und HUGO BOSS: Über 8 % Dividendenrendite

Veröffentlicht am 01.04.2020, 09:01
Aktualisiert 01.04.2020, 09:06
© Reuters.
BATS
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BOSSn
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Dividenden sind für einige Anleger deutlich wichtiger als die Kursgewinne einer Aktie. Denn durch die Zahlungen erhält man, zumindest bei den wirklich soliden Unternehmen, einen regelmäßigen Cashflow. Der Vorteil gegenüber nicht ausschüttenden Wachstumsaktien ist meiner Meinung nach ganz klar der, dass man einen Cashflow erhält, ohne die Aktie verkaufen zu müssen.

Ich möchte dir heute zwei Aktien vorstellen, an denen du sehr gut sehen kannst, welche Werte auch jetzt, während der Coronakrise, eine solide Dividende zahlen könnten und welche vermutlich nicht. Der Kandidat, bei dem ich positiv gestimmt bin, hat eine rechnerische Dividendenrendite von 8,2 % (Stand: 24.03.2020, maßgeblich für alle Kurse) und heißt British American Tobacco (LON:BATS) (WKN: 916018), kurz BAT.

Als Gegenbeispiel habe ich mir Hugo Boss (DE:BOSSn) (WKN: A1PHFF) ausgesucht. Hier beträgt die Dividendenrendite (rein rechnerisch) grandiose 12 %. Aber aufgepasst: Kann die Dividende in dieser Höhe momentan auch ausgeschüttet werden?

BAT: Preismacht ist das Zauberwort Rauchen ist tödlich. Das ist bekannt, nicht nur auf dem europäischen Kontinent. Deshalb ist es auch wenig verwunderlich, dass der Absatz vieler Tabakkonzerne seit einigen Jahren in den Keller rauscht. Auch bei BAT ist das nicht anders. Bis auf die Region Asien-Pazifik musste BAT im Jahr 2018 in jedem seiner Märkte Absatzrückgänge im mittleren einstelligen Prozentbereich verbuchen. Dabei konnte die Marktposition in den meisten Märkten mehr oder weniger gehalten werden, was noch mal verdeutlicht, dass das Phänomen die komplette Branche betrifft.

Der Absatz in diesem Markt schrumpft also. Wie kann denn so etwas für Anleger interessant sein?

Da Rauchen süchtig macht, werden höhere Preise von der Kundschaft verlangt. Das heißt, dass die Kunden nicht nur mit einer geschädigten Gesundheit, sondern auch mit dem Geldbeutel für ihren Konsum bezahlen.

Für BAT als Unternehmen bedeutet das jedoch, dass trotz der Absatzeinbußen der Umsatz in den letzten Jahren erhöht werden konnte. Und das nicht zu knapp. Denn seit dem Geschäftsjahr 2015 wurde der Umsatz bis zum Jahr 2018 um rund 87 % erhöht. Dieser Anstieg ist in Teilen auch der Akquisition von Reynolds American im Jahr 2017 zuzuschreiben. Dennoch ist das ein sehr gutes Wachstum.

Auch in der jetzigen Lage durch die Coronakrise könnte ich mir vorstellen, dass BAT eines der wenigen Unternehmen ist, das die hohe Dividendenrendite zumindest aufrechterhalten könnte. Denn dadurch, dass der Suchtfaktor auch in einer Krise anhalten dürfte, denke ich nicht, dass die Umsätze stark leiden werden. Wer weiß, vielleicht erhöht sich die Nachfrage sogar aufgrund des Stresses einiger Konsumenten …

Die Preismacht in Kombination mit den starken Marken im Portfolio von BAT wie beispielsweise Camel, Pall Mall und Lucky Strike könnten den Umsatz weiter anfeuern. Hinzu kommen die starken Wachstumsraten von neumodischen Produkten wie beispielsweise Dampfzigaretten. Dieses Geschäft dürfte also auch jetzt einigermaßen gut laufen.

Hugo Boss: Ist die Dividende sicher? In Anbetracht der aktuellen Lage durch die Ausbreitung des Coronavirus sehe ich die rechnerisch hohe Dividende sehr stark in Gefahr. Denn der Modekonzern hat durch den starken Umsatzanteil im Westen sehr direkt mit den Folgen des Virus zu kämpfen. Ich halte es ohnehin für eine Schwäche, sich die lukrativen Wachstumsraten in Asien entgehen zu lassen.

Hinzu kommt, dass rund 65 % des Umsatzes aus dem eigenen Einzelhandel stammt. Das bedeutet im Klartext, dass dieser Teil in einigen Regionen aufgrund von Ausgangssperren wegfallen dürfte. Eventuell sind auch einige der anderen Vertriebswege wie beispielsweise der Großhandel indirekt betroffen. Denn auch hier könnte die Nachfrage wegfallen (denn Großhändler verkaufen ja nicht gerade selten an den Einzelhandel).

Kombiniert man diese beiden Schwächen, die aktuell überproportional sind, kann ich mir gut vorstellen, dass der Konzern dieses Jahr wohl kaum auf einen grünen Zweig kommen dürfte. Und das meine ich so, wie ich es sage. Ich rechne dieses Jahr bestenfalls mit einem Gewinn um den Nullpunkt. Auch ein Verlust ist natürlich nicht auszuschließen.

Deshalb könnte die vorgeschlagene Dividende von 2,75 Euro je Aktie ein Problem für dich als Investor darstellen. Diese bezieht sich zwar auf das letzte Geschäftsjahr, jedoch muss die Dividende vom (jetzt vermutlich nicht gerade üppigen) Stand des Bankkontos abgebucht werden.

Das führt zu zwei Szenarien, die beide bestenfalls mittelmäßig sein dürften.

Eine Möglichkeit ist, dass die Dividende voll ausgeschüttet wird. Das hätte den entscheidenden Nachteil, dass dies vermutlich nur von der eigenen Substanz oder durch Fremdkapital zu bewerkstelligen wäre.

Die andere Option wäre, die Dividende nicht auszuschütten, was einerseits das Kapital des Unternehmens schützen würde, dir als Eigentümer aber einen Strich durch die Rechnung macht, wenn du auf die hohe Dividende aus bist. Vielleicht war eine hohe Dividende sogar Teil deiner Investitionsthese. Dann würde ich darüber nachdenken, mich von dieser Aktie zu trennen.

Zusammengefasst sind drei Gründe hauptverantwortlich für meine Einschätzung. Diese sind die niedrige Nettomarge, die hohe Abhängigkeit der Nachfrage im Einzelhandel in Europa und Nordamerika (beides stark von Covid-19 betroffene Regionen) und ein ohnehin zyklisches Geschäftsmodell.

Fazit Diese zwei Aktien sind zwar unterschiedlich, aber beide haben rechnerisch herausragende Dividendenrenditen. Jedoch ist es wichtig, hier ganz genau hinzuschauen.

Über eines solltest du dir im Klaren sein: Nur weil eine hohe Dividende vorgeschlagen oder in der Vergangenheit immer bezahlt wurde, ist das keine Garantie für eine Dividendenzahlung in der Zukunft. Wichtig ist also, die Qualität des Geschäftsmodells auch während einer (vermutlich unvermeidbaren) Rezession auf den Prüfstand zu stellen.

Deshalb denke ich, dass BAT ein marktschlagendes Investment sein könnte. Dieses Unternehmen dürfte bestenfalls minimal von der Krise tangiert werden. Auch wenn das Unternehmen nüchtern gesehen ein gutes Geschäftsmodell hat, solltest du dir dennoch überlegen, ob du aus ethischer Sicht in einen solchen Wert investieren willst.

Hugo Boss würde ich deshalb nicht in mein Portfolio aufnehmen, weil diese Firma einfach sehr zyklisch ist und es meiner Meinung nach deutlich bessere Investments gibt. Auch auf meiner Watchlist hat ein solcher Wert nichts zu suchen.

Yannic Joekel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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