Frankfurt, 04. Mrz (Reuters) - Bei der Deutschen Bank DBKGn.DE dürfte es an diesem Mittwoch viele lange Gesichter geben. Die Mitarbeiter des größten deutschen Geldhauses erhalten endgültig Bescheid darüber, wie stark die Bonuszahlungen für das vergangene Jahr gekürzt werden. Im Bankjargon wird dieser Tag auch "DOLF" genannt - "Day of long faces". Insgesamt ist der Bonuspool um 20 Prozent niedriger als 2019, wie zwei mit der Sache vertraute Personen zu Reuters sagten. Einige Banker müssten mit noch deutlicheren Einschnitten rechnen. Manager seien zum Teil stärker betroffen als rangniedrigere Mitarbeiter. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab und verwies auf die Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 20. März.
Für 2018 zahlten die Frankfurter insgesamt 1,9 Milliarden Euro an Boni. 2019 stand allerdings mit 5,7 Milliarden Euro ein weitaus größerer Nettoverlust zu Buche als im Vorjahr. Die variablen Zahlungen bei dem Geldhaus richten sich aber Insidern zufolge nicht nur nach dem Ergebnis, auch die Entwicklung der Kosten sowie der Kernkapitalquote flössen in die Berechnungen ein. Hier hat die Bank im vergangenen Jahr Fortschritte gemacht beziehungsweise ihre internen Ziele erfüllt. Zudem erhielten die Beschäftigten einen individuellen Bonus, der die Leistung des Einzelnen sowie seines Geschäftsbereichs erfasse.
Trotz der Milliardenverluste zahlt sich auch der Vorstand der Deutschen Bank für 2019 einen Bonus von insgesamt gut 13 Millionen Euro aus, rund die Hälfte der variablen Vergütung für 2018. Vorstandschef Christian Sewing verteidigte die Zahlungen bei der Jahrespressekonferenz im Januar. Die Deutsche Bank müsse attraktiv bleiben für Mitarbeiter und eine variable Vergütung bezahlen, das gelte auch für das oberste Management. (Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)