LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Juni deutlich verschlechtert, wenn auch nicht ganz so stark wie zunächst befürchtet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) fiel im Monatsvergleich um 1,5 Punkte auf 45,8 Zähler, wie S&P am Montag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Ein vorläufiges Ergebnis wurde leicht nach oben revidiert.
Angesichts des stärksten Produktionsrückgangs seit Jahresbeginn zeige die Industrie Anzeichen von Schwäche, kommentierte S&P das Umfrageergebnis. Beschleunigt hätten sich auch die Rückgänge bei Auftragseingang, Einkaufsmenge und Beschäftigung. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist seien dagegen positiv geblieben. Mit weniger als 50 Punkten signalisiert der Indikator allerdings wirtschaftliche Schrumpfung.
Im Großteil der erfassten Länder setzte sich die Schwäche fort: Griechenland blieb Spitzenreiter, allerdings fiel der Index auf einen halbjährigen Tiefstand. "Verlangsamt hat sich das Wachstum in Spanien und in den Niederlanden", erklärte S&P. In den übrigen von der Umfrage erfassen Ländern habe sich die Lage im Juni verschlechtert. Deutschland bleibe Schlusslicht.
Cyrus de la Rubia, Chefökonom vom S&P-Partner Hamburg Commercial Bank, relativierte das ungünstige Ergebnis etwas: Er sei geneigt, die Eintrübung eher als vorübergehende Erscheinung und nicht als Anzeichen eines längeren Abschwungs zu betrachten. In anderen Teilen der Welt habe sich die Erholung fortgesetzt. "Dieser weltweite Aufschwung bietet den Herstellern in der Eurozone ein günstiges Umfeld.